Saturnmonde: Der Schneemann von Enceladus
Unter den zahlreichen Monden von Saturn gehört Enceladus sicher zu den bemerkenswertesten Begleitern: Der an seiner Oberfläche praktisch völlig vereiste Himmelskörper besitzt Eis spuckende Geysire, eine dünne Atmosphäre und unter seinem gefrorenen Panzer wohl einen salzigen Ozean. Am Mittwoch, dem 14. Oktober, begann die NASA-Sonde Cassini eine dreiteilige Serie enger Vorbeiflüge am Nordpol des Mondes, um mehr über dessen geologische Aktivität herauszufinden – erste Bilder hat das Raumfahrzeug nun an die Erde übermittelt. Darunter befindet sich eine faszinierende Kraterreihe, die optisch an einen Schneemann erinnert, da die einzelnen runden Einschläge vom "Kopf" bis zum "Unterbau" stets größer werden und fast perfekt aufeinanderpassen.
Getrennt werden die Krater von jeweils dünnen Graten, gleichzeitig durchziehen sie Spalten und Gräben, die zu den charakteristischen Oberflächenmerkmalen des Eismondes zählen: Sie entstehen wahrscheinlich durch unterirdische Eisbewegungen, ähnlich wie Gletscherspalten auf der Erde. Die starke Gravitation von Saturn sorgt zudem dafür, dass Enceladus durchgeknetet wird, was unter anderem die Geysirtätigkeit beeinflusst: Sie ist am schwächsten, wenn sich der Mond am weitesten vom Gasriesen weg befindet. Diese erste Passage ist aber quasi nur ein Testflug für eine wirklich bemerkenswerte Annäherung am 28. Oktober. Dann soll sich die Sonde bis auf knapp 50 Kilometer Höhe dem Südpol und damit der aktivsten Mondregion annähern. Die Missionsbeteiligten erhoffen sich davon unter anderem Erkenntnisse über den Ausstoß der Geysire, durch den Cassini teilweise fliegen wird.
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