Sonnensystem: Die Erde aus der Ferne
Gleich zwei Porträts des Blauen Planeten aus großer Entfernung lichteten am 19. Juli 2013 zwei US-Raumsonden in den Tiefen des Sonnensystems ab. Von Merkur aus blickte Messenger rund 100 Millionen Kilometer in Richtung Erde und konnte unsere Heimatwelt mitsamt Mond als zwei helle Punkte am Sternenhimmel fotografieren. Rund 15-mal so weit von der Erde entfernt wie Messenger war die Raumsonde Cassini, als ihr ein Bild der Erde aus anderthalb Milliarden Kilometer gelang.
Die Aufnahmen von Messenger entstanden bei einer gezielten Suche nach möglichen kleinen Monden des sonnennächsten Planeten, von denen aber bislang keine Spur zu finden war. In einigen dieser Übersichtsaufnahmen befand sich auch der Blaue Planet mitsamt Trabant. Da diese Bilder mit langer Belichtung entstanden, um lichtschwache Objekte zu finden, wurden Erde und Mond überbelichtet. Im Normalfall würden beide Himmelskörper jeweils weniger als ein Pixel auf den Kamerabildern einnehmen.
Cassini nahm ebenfalls am 19. Juli ein Bildmosaik des Planeten Saturn mitsamt seinen lichtschwachen äußeren Ringen auf, als die Sonne aus Sicht der Sonde vom Planeten bedeckt wurde. Dann treten im gestreuten und reflektierten Licht die feinen Details der äußeren Ringe besonders deutlich hervor und es besteht keine Gefahr, dass das grelle Licht der Sonne die Kamera der Sonde irreparabel beschädigt. Bislang hat Cassini seit dem Eintritt in die Saturnumlaufbahn Mitte 2004 zwei derartige Ansichten des Ringplaneten aufgenommen, dies ist nun die dritte Version.
Insgesamt gelangen Cassini 323 Bilder durch mehrere Filter, die derzeit am Jet Propulsion Laboratory der NASA zu einem Gesamtporträt des Saturn zusammengesetzt werden. Auf einem der Einzelbilder sind Erde und Mond als kleine Lichtpunkte zu sehen, und sie scheinen im feinen Schleier des äußeren E-Rings zu schweben. Damit hatte Cassini zum ersten Mal damit Erfolg, Erde und Mond von Saturn aus als zwei getrennte Objekte darzustellen.
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