Genstatistik: Ernährung von Schwangeren ändert Genaktivität des Nachwuchses
Die Ernährungsgewohnheiten von Schwangeren beeinflussen die Gesundheit ihrer ungeborenen Kinder, wie Forscher schon seit Längerem beobachtet haben: So sorgt beispielsweise eine Mangelernährung dafür, dass der Nachwuchs später im Erwachsenenalter häufiger an bestimmten Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Auch wie häufig Mädchen oder Jungen überhaupt geboren werden, könnte mit der Versorgung zusammenhängen: Eine eher kalorienreiche Diät zu Beginn der Schwangerschaft soll zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Mutter einen Jungen bekommt. Die bislang mysteriöse kausale Ursache für diese Zusammenhänge wollten nun Cheryl Rosenfeld von der University of Missouri und ihre Kollegen herausarbeiten. Wie sie zeigen, verändert die Ernährung der Mutter tatsächlich die Genaktivitäten des Ungeborenen geschlechtsspezifisch und beeinflusst damit womöglich seine genetische Fitness – zumindest bei Mäusen.
Die Wissenschaftler haben schwangere Versuchsnager mit kohlenhydrat- oder fettreicher beziehungsweise ausgewogener Diät gefüttert und dann am 12. Tag nach der Empfängnis untersucht, welche Gene in den fetalen Plazentabereichen aktiviert sind. Dabei zeigte sich, dass die Genaktivität im Gewebe weiblicher Feten viel stärker von der Ernährung mitbestimmt wird als die von männlichen: Besonders betroffen sind Gene, die mit der Nierenfunktion, der Regulation des Salzhaushalts und der Chemorezeption beteiligt sind.
Die stärkere genbasierte Reaktion weiblicher Feten auf die mütterliche Ernährung könnte erklären, warum gerade schlecht oder mangelernährte Mütter seltener männlichen Nachwuchs bekommen: Noch im Mutterleib sterben männliche Feten häufiger als weibliche. Warum die Männchen genetisch weniger anpassungsfähig scheinen, bleibt unklar – immerhin deuten die Ergebnisse von Rosenfeld und Co aber darauf hin, dass die von ihnen entdeckten Unterschiede in der Aktivität der betroffenen Gene zu finden sein könnte.
Mehrfach wurde schon ein möglicher Zusammenhang zwischen der Ernährungslage des Weibchens bei der Empfängnis oder auch in der frühen Schwangerschaft mit dem Zahlenverhältnis von männlichen und weiblichen Geburten diskutiert. Neben der Ernährung dürften zahlreiche weitere Faktoren das Geschlechterverhältnis der Nachkommen beeinflussen: von der Umgebungstemperatur – die X- oder Y-haltigen Spermien unterschiedlich beeinträchtigt und daher einen saisonalen Effekt hervorrufen könnte – über Stress und Hormonhaushalt der Frauen bis hin zum Zeitpunkt der eigentlichen Befruchtung im Verhältnis zum Eisprung. (jo)
Die Wissenschaftler haben schwangere Versuchsnager mit kohlenhydrat- oder fettreicher beziehungsweise ausgewogener Diät gefüttert und dann am 12. Tag nach der Empfängnis untersucht, welche Gene in den fetalen Plazentabereichen aktiviert sind. Dabei zeigte sich, dass die Genaktivität im Gewebe weiblicher Feten viel stärker von der Ernährung mitbestimmt wird als die von männlichen: Besonders betroffen sind Gene, die mit der Nierenfunktion, der Regulation des Salzhaushalts und der Chemorezeption beteiligt sind.
Die stärkere genbasierte Reaktion weiblicher Feten auf die mütterliche Ernährung könnte erklären, warum gerade schlecht oder mangelernährte Mütter seltener männlichen Nachwuchs bekommen: Noch im Mutterleib sterben männliche Feten häufiger als weibliche. Warum die Männchen genetisch weniger anpassungsfähig scheinen, bleibt unklar – immerhin deuten die Ergebnisse von Rosenfeld und Co aber darauf hin, dass die von ihnen entdeckten Unterschiede in der Aktivität der betroffenen Gene zu finden sein könnte.
Mehrfach wurde schon ein möglicher Zusammenhang zwischen der Ernährungslage des Weibchens bei der Empfängnis oder auch in der frühen Schwangerschaft mit dem Zahlenverhältnis von männlichen und weiblichen Geburten diskutiert. Neben der Ernährung dürften zahlreiche weitere Faktoren das Geschlechterverhältnis der Nachkommen beeinflussen: von der Umgebungstemperatur – die X- oder Y-haltigen Spermien unterschiedlich beeinträchtigt und daher einen saisonalen Effekt hervorrufen könnte – über Stress und Hormonhaushalt der Frauen bis hin zum Zeitpunkt der eigentlichen Befruchtung im Verhältnis zum Eisprung. (jo)
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