Direkt zum Inhalt

Viren: Erster neuer HIV-Stamm seit 20 Jahren beschrieben

Auch nach Jahrzehnten intensiver Forschung hat sich das HI-Virus einige Geheimnisse bewahrt - darunter unbekannte Virenstämme, was für Bluttests problematisch ist.
Aidsvirus

Weltweit leben rund 38 Millionen Menschen, die gegenwärtig mit HIV infiziert sind. Wer Zugang zu den entsprechenden Medikamenten hat, lebt mittlerweile ähnlich lange wie Menschen ohne das Virus. Doch der Erreger bleibt weiterhin sehr gefährlich – zumal er immer wieder für neue Erkenntnisse gut ist. Mary Rodgers vom Abbott's Global Viral Surveillance Program etwa beschreibt im Journal »Journal of Acquired Immune Deficiency Syndrome« einen neuen Stamm des HI-Virus, den ersten seit der Jahrtausendwende.

Der neue Subtyp heißt HIV-1 Gruppe M Subtyp L und wurde in Blutproben aus der Demokratischen Republik Kongo nachgewiesen. Virologen hatten diese Entdeckung schon länger erwartet, da er bereits in zwei Blutproben aus den Jahren 1983 und 1990 nachgewiesen wurde. Offiziell bestätigt werden können neue Stämme jedoch erst durch drei unabhängige Belege. Den letzten erbrachte Rodgers' Team nun mit einer Probe aus dem Jahr 2001. Für damalige Analyseverfahren war sie zu klein, doch verbesserte Methoden belegten schließlich zweifelsfrei, dass ein neuer Stamm vorliegt.

Auch wenn er zurzeit nicht weit verbreitet erscheint, so ist der Fund hilfreich, um neue Bluttests zu entwickeln. Für den an der Studie nicht beteiligten Michael Worobey kommt die Entdeckung allerdings nicht überraschend, wie er gegenüber »Scientific American« sagte. Die Krankheit entstand in Zentralafrika, weshalb es nicht verwunderlich sei, dass es dort viele Stämme gebe.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.