Neurowissenschaften: Falsches Koma in Spielfilmen
Komapatienten werden in Filmen häufig falsch dargestellt, kritisieren Wissenschaftler der Mayo-Klinik in Rochester. Dies ergab eine Studie von Neurologen um Eelco Wijdicks, die insgesamt dreißig Filme, darunter Hollywood- aber auch internationale Spielfilme, analysiert hatten. Dabei achteten die Forscher insbesondere auf eine wissenschaftlich genaue Darstellung von Ursache und Symptomen der Bewusstseinsstörung. Sie untersuchten aber auch, welche Emotionen gespielt werden, und wie viel die Familienangehörigen in Hinblick auf die Genesung des Patienten erwarten.
Anschließend präsentierten die Wissenschaftler 72 Versuchspersonen, die keinerelei medizinische Ausbildung absolviert hatten, 22 Szenen aus 17 ausgesuchten Filmen und baten sie um ihre Interpretation. Über ein Drittel der Befragten hatte nichts an den Filmen auszusetzen. Dabei zeigten nach Ansicht der Neurologen nur zwei Filme, "Die Affäre der Sunny von B." und "Liebe das Leben", das Koma wahrheitsgemäß – vor allem das schmerzvolle Warten auf das Erwachen des Patienten und den großen Pflegeaufwand.
Alle anderen Filme präsentierten eher ein Zerrbild der Bewusstseinsstörung. So läge mancher Patient schlafend wie "Dornröschen" mit unverändert gebräunter, muskulöser Erscheinung im Bett – Schläuche für die Nahrungszufuhr und Kontrakturen beim Patienten fehlten. Unrealistisch sei auch, dass manche Patienten wie aus einem Albtraum für Sekunden ohne kognitive Störung erwachen.
39 Prozent der Befragten konnten sich vorstellen, dass die Filme den Umgang mit Komapatienten im wirklichen Leben beeinflussen. Nach Ansicht von Wijdicks ist das Koma in den Spielfilmen zu stark als dramaturgisches Mittel thematisiert, sodass falsche Erwartungshaltungen und Hoffnungen bei den Zuschauern geweckt werden.
Um die Bewusstseinsstörung wahrheitsgetreuer zu porträtieren, schlägt der Neurologe eine Zusammenarbeit der Filmproduzenten mit Neurologen vor. Auch könnten sich Schauspieler besser auf ihre Filmrolle vorbereiten, wenn sie Komapatienten in neurologischen Rehabilitationzentren besuchen würden.
Anschließend präsentierten die Wissenschaftler 72 Versuchspersonen, die keinerelei medizinische Ausbildung absolviert hatten, 22 Szenen aus 17 ausgesuchten Filmen und baten sie um ihre Interpretation. Über ein Drittel der Befragten hatte nichts an den Filmen auszusetzen. Dabei zeigten nach Ansicht der Neurologen nur zwei Filme, "Die Affäre der Sunny von B." und "Liebe das Leben", das Koma wahrheitsgemäß – vor allem das schmerzvolle Warten auf das Erwachen des Patienten und den großen Pflegeaufwand.
Alle anderen Filme präsentierten eher ein Zerrbild der Bewusstseinsstörung. So läge mancher Patient schlafend wie "Dornröschen" mit unverändert gebräunter, muskulöser Erscheinung im Bett – Schläuche für die Nahrungszufuhr und Kontrakturen beim Patienten fehlten. Unrealistisch sei auch, dass manche Patienten wie aus einem Albtraum für Sekunden ohne kognitive Störung erwachen.
39 Prozent der Befragten konnten sich vorstellen, dass die Filme den Umgang mit Komapatienten im wirklichen Leben beeinflussen. Nach Ansicht von Wijdicks ist das Koma in den Spielfilmen zu stark als dramaturgisches Mittel thematisiert, sodass falsche Erwartungshaltungen und Hoffnungen bei den Zuschauern geweckt werden.
Um die Bewusstseinsstörung wahrheitsgetreuer zu porträtieren, schlägt der Neurologe eine Zusammenarbeit der Filmproduzenten mit Neurologen vor. Auch könnten sich Schauspieler besser auf ihre Filmrolle vorbereiten, wenn sie Komapatienten in neurologischen Rehabilitationzentren besuchen würden.
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