News: Ferne Ursache
Seit vier Jahren fällt in vielen Regionen der Nordhalbkugel im Winter nur noch die Hälfte der üblichen Niederschläge. Es herrscht Trockenheit. Jetzt sind Forscher wohl auf den Grund dafür gestoßen: den ungewöhnlich kalten Pazifik vor Peru und Chile.
Ob ein Schmetterling in Australien bei uns das Wetter verändert, wird sich niemals klären lassen, immerhin zeigt die Fabel, wie vernetzt die Dinge sind und dass kleine Ursachen große Wirkung haben können. Dies gilt natürlich auch und insbesondere für das globale Klima, das nicht nur auf den überregionalen Ausstoß von Treibhausgasen reagiert, sondern auch auf einzelne Vulkanausbrüche oder Waldbrände.
Jetzt sind Martin Hoerling und Arun Kumar von der National Oceanic and Atmospheric Administration in Boulder und Camp Springs auch jener langanhaltenden Trockenzeit auf die Spur gekommen, die von 1998 die USA, Südeuropa und den Südwesten Asiens in ihrem Griff hatte. In dieser Zeit gab es Regionen, in denen nur noch die Hälfte der sonst üblichen Winter- und Frühjahrsniederschläge fielen. Erst jetzt scheint sich die Lage vielerorts wieder zu normalisieren.
Ursache für die austrocknenden Flüsse, absinkenden Grundwasserspiegel und Missernten war nach Ansicht der Forscher auf der anderen Seite der Erde zu suchen: im Pazifik. Während der Ostpazifik um den Äquator herum nicht, wie gewohnt, um die 23 Grad Celsius warm war, sondern um einige Grade kühler, erwärmten sich westlicher Pazifik und Indischer Ozean über die durchschnittliche Temperatur von rund 30 Grad Celsius.
Im Osten sanken also die Wassertemperaturen - übrigens geschah dies infolge von La Niña, dem kühlen Pendant zum El Niño -, und im Westen stiegen sie. Und das bedeutete schlichtweg, dass mehr Energie in die Atmosphäre freigesetzt wurden.
Welche Auswirkungen dies haben konnte, simulierten Hoerling und Kumar mithilfe eines globalen Zirkulationsmodells. Auf diese Weise konnten sie die Luftströmungen, Temperatur- und Niederschlagsverteilungen während der vier trockenen Jahre in ihrem Computer erneut ablaufen lassen.
Auf der Basis der gemessenen Wassertemperaturen in den Ozeanen ließen sie das Programm rund 50 Mal das Wetter nachspielen, wobei sie jedes Mal die atmosphärischen Ausgangssitutationen veränderten. Doch wie sie es auch drehten und wendeten: Immer, wenn La Niña den Ostpazifik abkühlte und sich zugleich der Indische Ozean erwärmte, dann wurde es auf der Nordhalbkugel trockener.
Vermutlich ist dies Folge einer Verdrängung des Jet-Streams nach Norden. Auf diese Weise können heiße und trockene Winde aus dem Süden, die sonst höchstens bis zum 35. Breitengrad reichen, bis zum 40. Breitengrad vordringen. Ist normalerweise allenfalls Nordafrika von den ausbleibenden Niederschlägen betroffen, müssen sich während bei La Niña auch die südeuropäischen Länder vor Missernten und Waldbränden fürchten.
Jetzt sind Martin Hoerling und Arun Kumar von der National Oceanic and Atmospheric Administration in Boulder und Camp Springs auch jener langanhaltenden Trockenzeit auf die Spur gekommen, die von 1998 die USA, Südeuropa und den Südwesten Asiens in ihrem Griff hatte. In dieser Zeit gab es Regionen, in denen nur noch die Hälfte der sonst üblichen Winter- und Frühjahrsniederschläge fielen. Erst jetzt scheint sich die Lage vielerorts wieder zu normalisieren.
Ursache für die austrocknenden Flüsse, absinkenden Grundwasserspiegel und Missernten war nach Ansicht der Forscher auf der anderen Seite der Erde zu suchen: im Pazifik. Während der Ostpazifik um den Äquator herum nicht, wie gewohnt, um die 23 Grad Celsius warm war, sondern um einige Grade kühler, erwärmten sich westlicher Pazifik und Indischer Ozean über die durchschnittliche Temperatur von rund 30 Grad Celsius.
Im Osten sanken also die Wassertemperaturen - übrigens geschah dies infolge von La Niña, dem kühlen Pendant zum El Niño -, und im Westen stiegen sie. Und das bedeutete schlichtweg, dass mehr Energie in die Atmosphäre freigesetzt wurden.
Welche Auswirkungen dies haben konnte, simulierten Hoerling und Kumar mithilfe eines globalen Zirkulationsmodells. Auf diese Weise konnten sie die Luftströmungen, Temperatur- und Niederschlagsverteilungen während der vier trockenen Jahre in ihrem Computer erneut ablaufen lassen.
Auf der Basis der gemessenen Wassertemperaturen in den Ozeanen ließen sie das Programm rund 50 Mal das Wetter nachspielen, wobei sie jedes Mal die atmosphärischen Ausgangssitutationen veränderten. Doch wie sie es auch drehten und wendeten: Immer, wenn La Niña den Ostpazifik abkühlte und sich zugleich der Indische Ozean erwärmte, dann wurde es auf der Nordhalbkugel trockener.
Vermutlich ist dies Folge einer Verdrängung des Jet-Streams nach Norden. Auf diese Weise können heiße und trockene Winde aus dem Süden, die sonst höchstens bis zum 35. Breitengrad reichen, bis zum 40. Breitengrad vordringen. Ist normalerweise allenfalls Nordafrika von den ausbleibenden Niederschlägen betroffen, müssen sich während bei La Niña auch die südeuropäischen Länder vor Missernten und Waldbränden fürchten.
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