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Wissenschaftler der Colorado State University entdeckten, dass Pseudomonas-Bakterien Resistenzen gegen bestimmte antibiotische Medikamente entwickelten, nachdem sie mit Trichlosan, einer Substanz, die etwa Seifen zugesetzt wird, behandelt wurden. Dabei greifen die widerspenstigen Mikroorganismen auf einen relativ simplen Trick zurück, um sich eines für sie lebensgefährlichen Stoffes zu entledigen: Mit Hilfe bestimmter Pump-Moleküle, die bei Bedarf verstärkt gebildet und aktiviert werden, schleusen sie eingedrungene Gifte einfach wieder aus ihrer Zelle heraus. Diese Methode erklärt auch, warum Pseudomonas auf einen Schlag gleich mehrere Resistenzen gegen ganz unterschiedlich funktionierende bakterizide Substanzen ausbilden konnte: Wie ein Abwasserkanal schafft der Tunnel solches Gefahrengut durch die Zellhülle zurück in die Umwelt.
"Wenn die Bakterien nicht sofort an antibiotischen Substanzen zu Grunde gehen, bleibt ihnen möglicherweise genug Zeit, um Abwehrmaßnahmen zu entwickeln", erläutert Maura Meade vom Allegheny College. Dabei sei vor allem die lang fortwährende und niedrig dosierte Freisetzung der chemischen Bakterienkiller gefährlich, weil sie den Mikroorganismen zu viel Zeit zum Experimentieren lasse.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 27.12.1999
"2:0 für Antibiotika" - Spektrum Ticker vom 7.4.2000
"Eine neue Runde im Wettrennen gegen die Bakterien"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 7.6.1999
"Transfer von Resistenzgenen nachgewiesen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 7/97, Seite 50
"Antibiotikaresistenz"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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