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Hirnforschung: Gekoppelte Hirnaktivität während des Schlafs

Die Großhirnrinde und der Hippokampus scheinen während des Schlafs rege miteinander zu kommunizieren. Diese gekoppelte Hirnaktivität könnte für Lernen und Gedächtnis eine wichtige Rolle spielen.

Thomas Hahn aus dem Heidelberger Max-Planck-Labor des Nobelpreisträgers Bert Sakmann und Mayank Mehta von der amerikanischen Brown-Universität in Providence hatten die Hirnaktivität schlafender Mäuse mit Elektroden vermessen. Dabei zeigte sich, dass die Hirnareale nicht wahllos feuerten. Vielmehr regten sich zuerst einzelne Neuronen im Neokortex und kurz darauf im Hippokampus.

Dieses "Echo" tauchte in bestimmten Bereichen des Hippokampus unterschiedlich intensiv auf: Während es im Gyrus dentatus sehr stark ausgeprägt war, blieb es im Feld CA3 des Ammonshorns eher schwach. Das Feld CA1 meldete sich dagegen umgekehrt nur dann, wenn der Neokortex schwieg.

Dass der Hippokampus im Schlaf aktiv wird, war schon länger bekannt. Bisher vermuteten Neurowissenschaftler, dass dieses für das Lernen wichtige Hirnareal während des Schlafs Gedächtnisspuren zur Großhirnrinde überträgt, wo sie langfristig gespeichert werden können.

Die jetzigen Ergebnisse deuten jedoch auf einen umgekehrten Prozess: Der Neokortex kontrolliert den Hippokampus. Vielleicht, so spekuliert Mehta, dient der Schlaf dazu, die vom Hippokampus tagsüber gespeicherten Gedächtnisinhalte zu löschen. (aj)

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