News: Geschüttelte Schafsbeine
Der Prozess kann durch Medikamente und gezielte Bewegung zwar verlangsamt werden, doch einmal abgebautes Knochengewebe ist durch diese Therapien nicht ersetzbar. Um so erstaunter war eine Forschergruppe um Clinton Rubin von der State University in New York, als ihre sanft geschüttelten Schafe mit einem Aufbau der Knochenmasse auf die Behandlung reagierten. Hierzu durften die Wiederkäuer sich fünfmal in der Woche für jeweils 20 Minuten sanft durchschütteln lassen. In ihrer Freizeit sprengten sie dann gemeinsam mit ihren unbehandelten Artgenossen über freie Wiesen. Nach einem Jahr maßen die Wissenschaftler die Knochendichte mit Hilfe der Computertomographie.
Im Vergleich zu den ungeschüttelten Schafsbeinen legten die vibrierten Hinterläufe um durchschnittlich 34 Prozent zu. Wahrscheinlich wirkt die Vibration, indem sie dem Knochen eine starke Beanspruchung vorgaukelt, die gar nicht existiert. "Knochen ist ein schlaues Material", sagt Rubin. Intensiv genutzt, antwortet es auf diese Anforderung durch Bildung neuer Knochenzellen. Wenig beanspruchte Knochen werden entsprechend kleiner und schmaler. Da das Schütteln in seiner Stärke einem vibrierenden Bürgersteig bei vorbeirollendem Lastwagen entsprechen soll, könnte die sanfte Methode auch bei Menschen mit extrem schwachen Knochen eingesetzt werden.
Auch wenn erste klinische Versuche Frauen nach der Menopause erfolgversprechend auf einer vibrierenden Plattform durchschüttelten, muss die unkonventionelle Behandlung erst noch viele Tests erfolgreich überstehen. Ob es bis dahin von Nutzen sein kann, sich beim Schleudergang von der hauseigenen Waschmaschine durchschütteln zu lassen, ist sicherlich mehr als fraglich.
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