News: Gleich und gleich
Die Wissenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die großen Rätsel der Natur zu lösen - zum Wohle der gesamten Menschheit unseres Planeten. Eine dieser harten Nüsse konnte jetzt endlich geknackt werden: Ähneln sich Hundebesitzer und sein vierbeiniger Liebling tatsächlich?
Gehen Sie morgens joggen? Vielleicht durch den Park? Dann sollten Sie tunlichst auf den Weg achten. Genügt doch schon ein kleiner Fehltritt, und Sie spüren es: Der Boden ist plötzlich so wunderbar weich – und warm. Sofort wird Ihnen klar, dass Ihre Schuhe heute mal wieder einer Grundreinigung bedürfen. Schließlich sind Sie hier nicht allein, sondern teilen sich die freie Wildbahn mit emsigen Gassigängern nebst Anhang.
Wenn Sie jetzt Ihr Sporttraining kurz unterbrechen müssen, um einige Verdauungsprodukte von Canis familiaris diskret von Ihren Füßen zu entfernen, dann nutzen Sie doch die Zeit für ein paar wissenschaftliche Studien: Sieht der freundliche Herr dort hinten seinem sabbernden Boxer nicht verblüffend ähnlich? Und hier der aufgeputzte Pudel neben Frauchen? Tatsächlich: die gleiche Frisur!
Das glauben Sie nicht? Dann fragen Sie doch einmal Michael Roy und Nicholas Christenfeld. Die beiden Psychologen von der University of California im sonnigen San Diego sind nämlich der Sache auf den Grund gegangen. Und zwar wissenschaftlich fundiert. "Für dieses Projekt habe ich mich schon lange interessiert, weil man doch so viel Geschwätz über die Ähnlichkeiten zwischen Hund und Halter hört", begründet Christenfeld sein besonderes Forschungsinteresse. "Wir wollten wissen, ob das einer wissenschaftlichen Studie standhält."
Um ihre wissenschaftliche Neugier zu befriedigen, begaben sich die beiden Psychologen mit Kamera bewaffnet auf die Pirsch. Im Park. Ihre Opfer: 45 zufällig ausgewählte Hunde mitsamt zugehörigen Zweibeinern – jeweils getrennt voneinander abgelichtet. Kleidung oder Mimik der menschlichen Studienobjekte spielten keine Rolle, wichtig war lediglich, sie von der Taille aufwärts im Bilde festzuhalten. Auch bei den Hunden, deren kompletter Körper jeweils von vorne aufgenommen wurde, achteten die Forscher nicht auf Äußerlichkeiten. Häufig waren ihre Fotomodelle damit beschäftigt, mit hängender Zunge zufrieden die Welt zu betrachten oder sonstigen Geschäften nachzugehen.
Zurück im Labor begann der eigentliche Test. Die Forscher legten 28 Studenten, die ihnen als unparteiische Jury dienten, jeweils drei Bilder vor: ein stolzer Hundebesitzer, sein zugehöriger Gefährte sowie ein Fremdkläffer. Die Aufgabe der Jury bestand nun darin, Mensch und Tier richtig zuzuordnen.
Und das Kunststück gelang – zumindest teilweise. Denn bei 25 der 45 Vierbeiner handelte es sich um reinrassige Musterexemplare, und bei diesen landete die Jury immerhin 16 Treffer. Von den 20 Promenadenmischungen konnte sie dagegen nur siebenmal das passende Herrchen oder Frauchen zuordnen.
Damit gilt für die Forscher als eindeutig belegt, dass zumindest die Dackel, Dobermänner oder Doggen, die einen unbefleckten Stammbaum vorweisen können, ihren Eignern irgendwie ähneln müssen – woran sonst hätten die Studenten die ihnen unbekannten Besitzverhältnisse erraten können.
Doch worin bestehen diese Ähnlichkeiten? Auch dieser Frage gingen die Psychologen selbstverständlich nach. Sie beauftragten drei Studenten, die abgebildeten menschlichen und tierischen Persönlichkeiten nach Eigenschaften wie Größe, Haarwuchs, markanten Gesichtszügen, Attraktivität, Freundlichkeit oder Aktivitätsdrang in einer Rangordnung zu bewerten. Die statistische Analyse dieser Bewertungsskala lieferte hierbei jedoch keinerlei Zusammenhänge: Der haarige Bobtail konnte durchaus einem kahlköpfigen Herrn zugeordnet sein, und der dicke Mops musste nicht unbedingt ein beleibtes Frauchen sein Eigen nennen. Die Ähnlichkeiten müssen demnach viel subtiler sein.
Subtil und beständig. Denn eine häufig vorgebrachte Theorie konnten die Psychologen widerlegen: Die Ähnlichkeiten seien lediglich mit der Zeit des trauten Zusammenlebens entstanden, so wie auch Ehepartner bekanntermaßen sich nach mehreren Jahren äußerlich immer mehr angleichen. Doch im Gegensatz zu menschlichen Paaren bestand bei den tierischen Lebensbünden kein zeitlicher Zusammenhang.
Offensichtlich, so vermuten die Forscher, wählt so mancher Hundehalter seinen Liebling mit Bedacht aus. In der Töle möchte er – auf welche Weise auch immer – eine verwandte Seele erkennen. Dies kann bei einem jungen Mischling fehlschlagen, weiß man doch nie, was dabei später herauskommt.
Die Chancen stehen besser, wenn Fiffi oder Bello reinrassig ist und damit eine geringere Gefahr späterer unliebsamer Überraschungen birgt. "Es scheint so", fassen die Forscher ihre Ergebnisse zusammen, "dass Menschen – wie bei der Wahl eines Ehepartners – ein Geschöpf suchen, das wie sie selbst ist." Eine Erkenntnis, die sich beim Spaziergang im Park immer wieder aufs Neue bestätigt.
Wenn Sie jetzt Ihr Sporttraining kurz unterbrechen müssen, um einige Verdauungsprodukte von Canis familiaris diskret von Ihren Füßen zu entfernen, dann nutzen Sie doch die Zeit für ein paar wissenschaftliche Studien: Sieht der freundliche Herr dort hinten seinem sabbernden Boxer nicht verblüffend ähnlich? Und hier der aufgeputzte Pudel neben Frauchen? Tatsächlich: die gleiche Frisur!
Das glauben Sie nicht? Dann fragen Sie doch einmal Michael Roy und Nicholas Christenfeld. Die beiden Psychologen von der University of California im sonnigen San Diego sind nämlich der Sache auf den Grund gegangen. Und zwar wissenschaftlich fundiert. "Für dieses Projekt habe ich mich schon lange interessiert, weil man doch so viel Geschwätz über die Ähnlichkeiten zwischen Hund und Halter hört", begründet Christenfeld sein besonderes Forschungsinteresse. "Wir wollten wissen, ob das einer wissenschaftlichen Studie standhält."
Um ihre wissenschaftliche Neugier zu befriedigen, begaben sich die beiden Psychologen mit Kamera bewaffnet auf die Pirsch. Im Park. Ihre Opfer: 45 zufällig ausgewählte Hunde mitsamt zugehörigen Zweibeinern – jeweils getrennt voneinander abgelichtet. Kleidung oder Mimik der menschlichen Studienobjekte spielten keine Rolle, wichtig war lediglich, sie von der Taille aufwärts im Bilde festzuhalten. Auch bei den Hunden, deren kompletter Körper jeweils von vorne aufgenommen wurde, achteten die Forscher nicht auf Äußerlichkeiten. Häufig waren ihre Fotomodelle damit beschäftigt, mit hängender Zunge zufrieden die Welt zu betrachten oder sonstigen Geschäften nachzugehen.
Zurück im Labor begann der eigentliche Test. Die Forscher legten 28 Studenten, die ihnen als unparteiische Jury dienten, jeweils drei Bilder vor: ein stolzer Hundebesitzer, sein zugehöriger Gefährte sowie ein Fremdkläffer. Die Aufgabe der Jury bestand nun darin, Mensch und Tier richtig zuzuordnen.
Und das Kunststück gelang – zumindest teilweise. Denn bei 25 der 45 Vierbeiner handelte es sich um reinrassige Musterexemplare, und bei diesen landete die Jury immerhin 16 Treffer. Von den 20 Promenadenmischungen konnte sie dagegen nur siebenmal das passende Herrchen oder Frauchen zuordnen.
Damit gilt für die Forscher als eindeutig belegt, dass zumindest die Dackel, Dobermänner oder Doggen, die einen unbefleckten Stammbaum vorweisen können, ihren Eignern irgendwie ähneln müssen – woran sonst hätten die Studenten die ihnen unbekannten Besitzverhältnisse erraten können.
Doch worin bestehen diese Ähnlichkeiten? Auch dieser Frage gingen die Psychologen selbstverständlich nach. Sie beauftragten drei Studenten, die abgebildeten menschlichen und tierischen Persönlichkeiten nach Eigenschaften wie Größe, Haarwuchs, markanten Gesichtszügen, Attraktivität, Freundlichkeit oder Aktivitätsdrang in einer Rangordnung zu bewerten. Die statistische Analyse dieser Bewertungsskala lieferte hierbei jedoch keinerlei Zusammenhänge: Der haarige Bobtail konnte durchaus einem kahlköpfigen Herrn zugeordnet sein, und der dicke Mops musste nicht unbedingt ein beleibtes Frauchen sein Eigen nennen. Die Ähnlichkeiten müssen demnach viel subtiler sein.
Subtil und beständig. Denn eine häufig vorgebrachte Theorie konnten die Psychologen widerlegen: Die Ähnlichkeiten seien lediglich mit der Zeit des trauten Zusammenlebens entstanden, so wie auch Ehepartner bekanntermaßen sich nach mehreren Jahren äußerlich immer mehr angleichen. Doch im Gegensatz zu menschlichen Paaren bestand bei den tierischen Lebensbünden kein zeitlicher Zusammenhang.
Offensichtlich, so vermuten die Forscher, wählt so mancher Hundehalter seinen Liebling mit Bedacht aus. In der Töle möchte er – auf welche Weise auch immer – eine verwandte Seele erkennen. Dies kann bei einem jungen Mischling fehlschlagen, weiß man doch nie, was dabei später herauskommt.
Die Chancen stehen besser, wenn Fiffi oder Bello reinrassig ist und damit eine geringere Gefahr späterer unliebsamer Überraschungen birgt. "Es scheint so", fassen die Forscher ihre Ergebnisse zusammen, "dass Menschen – wie bei der Wahl eines Ehepartners – ein Geschöpf suchen, das wie sie selbst ist." Eine Erkenntnis, die sich beim Spaziergang im Park immer wieder aufs Neue bestätigt.
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