Coronavirus in Amazonien: Grüne Lunge ohne Beatmung
Die erste Covid-19-Erkrankung wurde am 3. April aus São José gemeldet, das an der Grenze von Kolumbien zu Brasilien liegt. Sie betraf eine Frau der Ethnie der Kokama, die für den Gesundheitsdienst arbeitete. Eine knappe Woche später war das erste offiziell bestätigte indigene Opfer zu beklagen: Ein 15-jähriger Yanomami, der im Krankenhaus von Roraima medizinische Versorgung suchte. Obwohl er die Symptome aufwies, wurde er negativ getestet und wieder nach Hause geschickt. Die Diagnose Covid-19 wurde erst drei Wochen später, zwei Tage vor seinem Tod bestätigt.
Im Laufe desselben Monats schnellen die Zahlen der an Atemwegserkrankungen Verstorbenen um 578 Prozent in die Höhe. Manaus, die Metropole des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, ist der einzige Ort in Amazonien, der über Intensivmedizin verfügt. Doch diese bricht Ende Mai zusammen, mit mehr als 4000 Infizierten und 620 Toten durch das Coronavirus. »Wir brauchen keine Wunder. Was wir brauchen, ist ein Flugzeug voll Scanner, Beatmungsgeräten, Medikamenten und Schutzkleidung«, appellierte der Bürgermeister von Manaus, Arthur Virgilio, an die internationale Gemeinschaft gegenüber der BBC.
Es ist kein Grippchen, sondern der Tod
Bis Mitte Juli meldet das Sondersekretariat für indigene Gesundheit Brasiliens (SESAI) 130 betroffene Völker, 502 Tote und knapp 15 000 infizierte Indigene. Anfangs zeigte die Statistik eine hohe Sterberate von fast zehn Prozent – doppelt so hoch wie im nationalen Durchschnitt. Inzwischen sank sie auf den deutlich geringeren Wert von drei Prozent. Zumindest laut offiziellen Daten. Doch die Zahl der Infizierten, aber auch der Toten könnte in Wirklichkeit deutlich höher sein. Manche Experten rechnen mit etwa viermal so vielen Todesopfern. Denn die SESAI berücksichtigt nur Fälle, die den 34 speziellen indigenen Gesundheitsdistrikten (DSEI) zugeordnet sind. Indigene, die in einem städtischen Kontext oder in nicht anerkannten indigenen Gebieten leben, tauchen in der Zählung nicht auf. Dieser Mangel an konkreter und aktualisierter Information diskriminiere einen Großteil der indigenen Bevölkerung und mache ihn unsichtbar, moniert die Amerikanische Juristenvereinigung (AAJ). Die Schwere der Situation werde heruntergespielt.
Zur Bedrohung wird das Coronavirus für Indigene, aber auch andere Flussanwohner, wie die Quilombolas und Caucheras, nicht etwa auf Grund einer genetischen Anfälligkeit, betont ebenso die Vereinigung der Anthropologen des südamerikanischen Tieflandes (SALSA). Forschungen während vergangener Epidemien hätten gezeigt, dass die Sterberate mit einer angepassten medizinischen Versorgung niedrig gehalten werden kann. Es sind die prekären Gesundheitssysteme Amazoniens, die der Pandemie nicht standhalten. Die Versorgung in Krankenhäusern kollabiert, es fehlt an Ärzten und Medikamenten und Schutzkleidung sowie an den einfachsten Dingen, wie Informationen in indigenen Sprachen und Desinfektionsmitteln. Es sterben vor allem die Alten, die Anführer und die Heiler; und neben dem schweren persönlichen Verlust wird mit ihnen viel Wissen für immer verloren sein. Ein kultureller Tod. Zu den Opfern des Coronavirus zählen etwa Paulinho Paiakan, der gemeinsam mit dem Musiker Sting gegen den Belo-Monte-Staudamm kämpfte, und Feliciano Lana, Koautor und Illustrator einer der ersten Publikationen zur Mythologie Nord-West-Amazoniens.
»Ich fürchte einen Genozid«
Das amazonische Tiefland befindet sich inmitten einer demografischen, kulturellen und vor allem menschlichen Katastrophe. Am schlimmsten betroffen sind Brasilien, Kolumbien und Peru. Die amazonischen Städte entwickeln sich zu Hotspots von Covid-19. In Manaus kommt man mit den Bestattungen nicht mehr hinterher. Doch staatliche Hilfe bleibt aus. Am 5. Juni kündigte Bürgermeister Virgilio an, gemeinsam mit den Vereinten Nationen und dem Internationalen Gerichtshof (IGH) eine Klage gegen Jair Bolsonaro anzustrengen, der durch sein Verhalten indirekt die Verantwortung für die Dezimierung der brasilianischen Bevölkerung und der indigenen Gemeinschaften trage. »Ich fürchte einen Genozid!«, warnt Virgilio, der kurz darauf ebenfalls an Covid-19 erkrankte und sich derzeit im Krankenhaus befindet.
Gregorio Mirabal, Koordinator der Vereinigung der indigenen Amazonasindianer COICA, beklagt vor allem die Indifferenz der nationalen Regierungen. Hilferufe von indigenen Führern und den Vereinten Nationen würden ungehört verhallen. Was den Bewohnern Amazoniens bleibt, ist das Gefühl krasser Vernachlässigung und der ungleiche Zugang zu Schutzkleidung, Beatmungsgeräten und Medikamenten.
Ähnlich sieht es im Dreiländereck von Brasilien, Venezuela und Guyana aus. Superspreader sind vor allem Schmuggler, illegale Bergarbeiter, Holzfäller und Arbeiter des informellen Sektors. »Wir leben an dieser Grenze genau an der Route von Covid-19,« sagt Arasari L. von der Ethnie der Pemón, die zwischen Venezuela und Brasilien beheimatet sind. »Der Drogen- und Warenhandel ist in dieser Zeit nicht zur Ruhe gekommen, und wir stecken uns an«. Von staatlicher Seite gibt es keine Strategien zum Schutz der indigenen Bevölkerung. Seit fünf Tagen hat Arasaris Vater die typischen Covid-19-Symptome. »Ich traue mich nicht, ihn ins Krankenhaus zu bringen; auf die Schnelltests vertraue ich nicht, und sie werden ihn isolieren. Ich brauche fünf Liter Benzin, um ihn zu einem befreundeten Arzt zu bringen. Der Liter kostet fünf Dollar; das macht 25 Dollar, die ich nicht habe. Was mache ich? Lasse ich meinen Vater sterben?« Einen Tag nach dieser Nachricht ist Arasaris Vater tot. Er wird, wie die meisten Indigenen, in keiner Statistik auftauchen.
Fehlende staatliche Hilfe, Unerfahrenheit und Diskriminierung
Zu Beginn der Pandemie hatte die Interamerikanische Entwicklungsbank Leitlinien zum Umgang mit den indigenen Völkern herausgegeben, berichtet der peruanische Umweltspezialist Carlos Soria in einem Interview mit »Radio Tacna«. Die Staaten sollten Kontakt mit ihren indigenen Organisationen und dem Gesundheitsdienst aufnehmen, um ein Komitee zu bilden und um Unterstützung und Logistik zu koordinieren. In Peru hat das 60 Tage gedauert, währenddessen hat sich das Virus vervielfacht und ausgebreitet.
Einige Länder versuchen die Not mit »bonos«, also Gratislebensmitteln und finanzieller Unterstützung, zu lindern. Doch bedeutet das für die zurückgezogen lebenden Indigenen ein hohes Risiko. Wie etwa die lateinamerikanische Ausgabe des Umweltmagazins »Mongabay« berichtet, hatten Ticuna aus dem peruanischen San Loreto die Reise nach Santa Rosa gemacht, um diese Unterstützung zu erhalten. Dort reihten sie sich an der Banco de la Nación in die Warteschlange und steckten sich an. Im Gesundheitszentrum in Caballococha wurden sie aber nicht betreut, sondern in ihre Dörfer zurückgeschickt, mit dem Ergebnis, dass heute 70 Prozent der peruanischen Tikuna infiziert sind.
Aus Unkenntnis der sehr unterschiedlichen Lebensumstände der Indigenen übertrug man viel zu lange die urbanen Gegebenheiten auf die Siedlungen im Wald. Doch während die Menschen im städtischen Umfeld Nahrungsmittel, Masken, Reinigungs- und Hygieneprodukte benötigen, fehlen den Dorfbewohnern vor allem finanzielle Mittel für Jagd- und Fischereigeräte sowie Treibstoff für ihre Boote.
Anfang Juni ist das Virus in allen großen indigenen Territorien angekommen. Auch im äußersten Westen Brasiliens, im Javari-Tal, einem Rückzugsgebiet mit der größten Anzahl isoliert lebender Indigener. Eingeschleppt wurde es womöglich durch infiziertes Gesundheitspersonal der SESAI, das die Quarantäne nicht einhielt. Aktuell betroffen ist das Volk der Kanamari, von denen etwa 300 Personen im städtischen Randgebiet von Atalaia do Norte leben und 1600 auf indigenem Territorium. Nachdem weder die brasilianische Regierung noch die Nationale Indianerschutzbehörde (FUNAI) einen konkreten Plan für Notfallmaßnahmen zum Schutz der indigenen Gemeinden vorgelegt hat, starteten die Kanamari ihre eigene Fundraising-Kampagne.
Die Indigenen sind fast vollständig auf Spenden privater Institutionen und Hilfsorganisationen angewiesen, was auch Andrea Bravo Diáz, Ethnologin beim Öffentlichen Gesundheitsinstitut PUCE, Ecuador, bestätigt: »Das Gesundheitsministerium ist personell und finanziell unterbesetzt, seine Mitarbeiter arbeiten hart, aber ohne ausreichende Ressourcen. Viele der PCR- und Schnelltests, die bei den Indigenen durchgeführt wurden, finanzieren sich aus Spenden privater Institutionen.«
Indigene Strategien
Von staatlicher Seite allein gelassen haben viele indigene Organisationen und Dörfer ihre eigenen Strategien entwickelt, um sich gegen das Virus zu schützen. Bereits seit Ende März hatten sich die meisten Gruppen in Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Peru in freiwillige Selbstisolation begeben. Das war immer schon das erste und probateste Mittel in den Überlebensstrategien der indigenen Völker gewesen. »Doch nicht immer bedeutet die Isolierung die vollkommene Sicherheit«, sagt Jorge Vélez Quevedo, Mitarbeiter der Hilfsorganisation »Unidos por la Amazonía«, »denn im Wald ist man anderen Krankheiten stärker ausgesetzt, wie der Malaria und dem Denguefieber.« Auch kann die Entfernung zur nächstgelegenen Krankenstation, die oft viele Stunden und Tagesreisen weit entfernt liegt, zur tödlichen Falle werden.
Im Schatten der Coronakrise legt der illegale Raubbau noch einmal zu
Die Waorani, eine der drei Ethnien des Yasuní-Nationalparks Ecuadors, hatten sich ebenfalls frühzeitig isoliert. Andrea Bravo Díaz verbrachte die ersten zwei Monate der Quarantäne bei ihnen. Anfang Mai wurde der erste Fall gemeldet, fünf Wochen später gab es 120 Verdachtsfälle und 96 Covid-19-Positive. »Die Situation ist ziemlich besorgniserregend«, sagt Bravo Díaz, »da die Waorani insgesamt nur etwa 3000 Personen zählen.«
»In den seltensten Fällen stimmten die Waorani einer Verlegung in die Krankenhäuser zu, weil sie die Diskriminierung fürchten. Sie haben ihre Kranken hauptsächlich mit Heilpflanzen versorgt, und viele haben sich erholt«, sagt Bravo Díaz. Die schweren Covid-19-Erkrankungen interpretieren die Waorani als Angriffe mächtiger Wesen, auf die man mit einer Kombination von Biomedizin (der Weißen) und der Vermittlung durch die Schamanen reagieren muss, um das notwendige Gleichgewicht wiederherzustellen.
Indigene Überlegungen in Zeiten der Pandemie
Über traditionelle Antworten auf die Pandemie denkt man auch an der Universität von Manaus nach. Gilton Mendes ist Professor an der Abteilung für Anthropologie der Universidade Federal do Amazonas. Mit Hilfe seiner indigenen Studenten und deren Blick auf die Pandemie versucht er, zu einem umfassenderen Verständnis der Situation zu gelangen. Das beinhaltet die Erforschung der historischen Erfahrungen dieser Völker seit der Kolonisierung und ihrer aktuellen Strategien.
Neben verschiedenen Pflanzen zur Prävention und zur Behandlung werden zwei wichtige Elemente hervorgehoben: der Tabak und das Rauchen sowie die Erteilung von Bahsese, einer Art Segen. Die komplizierten Bahsese-Formeln erschließen sich den Heilern über das Rauchen von Tabak, dem Gebrauch von Coca und Ayahuasca. Daraus leiten sie Aktionen zur Vermittlung zwischen mythischen Wesen und der Gemeinschaft ab. Durch die gesprochenen Formeln werden die mythischen (heilenden) Potenzen in unterschiedlichen Substanzen »aktiviert«.
»In indigenen Vorstellungen ist die Person mit einem kosmischen Netzwerk verbunden«, sagt Mendes, »die Vorstellung des Individuums als autonomes Wesen macht nicht viel Sinn.« Und nachdem das Coronavirus das kollektive Gefüge betrifft, verlangt das »eine Behandlung der ganzen Welt, einer gigantischen Gemeinschaft, die menschliche und nicht menschliche Wesen umfasst.«
Für das Seminar beschreibt auch Jaime Diakara, ein Schamane der Desana, jene Praxis, mit der er die Krankheit überwunden hat. »Für Bahsese aktivieren wir die bitter schmeckenden Blätter von Lianen, bittere Früchte, Früchte aus Urwald und Igapó (Auwald)«, erklärt Diakara. »Mit dem Saft dieser Pflanzen machen wir unseren Schutz und heilen, indem wir die Bahsese in die Flüssigkeit blasen.«
»Dieses Virus ist wirklich sehr resistent«, bestätigt Diakara. »Es handelt sich weder um eine Grippe noch um eine Erkältung. Mit einem erfolgreichen ›Segen‹ können wir in unserer Vision sehen, um welches ›Wesen‹ es sich handelt. Wir nennen das Virus bei seinem Namen, um es zu töten.«
»Man muss jedoch vorsichtig sein«, warnt Wolfgang Kapfhammer, der ein interaktives Seminar zu Amazonien zwischen der LMU München und der Universidade Federal do Amazonas leitet. »Es ist nicht etwa so, dass die Indigenen Corona heilen können, es geht eher, in unseren Begriffen, um eine Art Naturphilosophie, die über die Beziehung zur belebten Umwelt räsoniert und daraus Handlungen ableitet.« Notwendig sind neben dem spirituellen Beistand der Schamanen nach wie vor die Beatmungsgeräte, die in Amazonien fehlen. Das ist auch die Strategie des Centro de Medicina Indígena in Manaus: Die Biomedizin mit der indigenen zusammen verspricht die besten Heilchancen.
Doppelte Bedrohung: »Die Herde durchtreiben«
Der Ausbruch von Covid-19 in Amazonien legt die grundlegenden Probleme der Region offen: Keines der Länder verfügt über eine ausreichende Krankenversorgung. In Brasilien gab es einen regelrechten Angriff der Regierung Bolsonaros auf das indigene Gesundheitssystem. Es fehlen Protokolle für den Umgang mit Epidemien und eine differenzierte Politik, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der indigenen Territorien zugeschnitten ist.
Vor allem macht das neue Virus die doppelte Bedrohung der indigenen Territorien und des gesamten Amazonasgebiets sichtbar. Seine Verbreitung steht in direktem Zusammenhang mit der Ausbeutung der Bodenschätze Amazoniens. Und schafft gleichzeitig günstige Bedingungen dafür: Dass die internationale Gemeinschaft gerade durch ihre eigenen Probleme abgelenkt ist, wird auf politischer Ebene benutzt, um die Abholzungsrate noch weiter zu steigern. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wuchs die gerodete Fläche um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Der Umweltminister Ricardo Salles hatte am 22. April offen bekannt, dass er die Gesundheitstragödie des Covid-19 dazu nutzen will, um die Umweltschutzgesetze zu lockern. Er nannte es »passar a boiada« – die Herde durchtreiben. Die öffentliche Politik des Präsidenten und seiner Minister stimuliert nicht nur die Invasion der illegalen Garimpeiros, der Goldsucher, und der Holzfäller sowie die unberechtigte Aneignung von indigenem Land; es ist auch eine zutiefst rassistische Politik, für die das Coronavirus zur rechten Zeit kommt.
»Während wir uns auf die Maßnahmen gegen Covid-19 konzentrieren, dürfen wir nicht vergessen, dass die Angriffe und das Eindringen (in indigene Territorien) weitergehen«, betont Sônia Guajajara, eine der bekanntesten Umweltaktivistinnen Amazoniens. Neben der existenziellen Bedrohung durch das Virus haben die Indigenen gegen die fortschreitende Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen zu kämpfen. Die Illegalen »nutzen die Zeit, um weiter vorzudringen, wobei sie die wichtigsten Überträger der Krankheit sind«, fügt Sônia hinzu. Sie nutzen die Selbstisolation der Indigenen und verbreiten das Virus.
Das erste Todesopfer der Yanomami wurde durch die illegalen Goldsucher angesteckt. Eine eben erschienene Studie des ISA (Instituto Socioambiental) und der Universität von Minas Gerais (UFMG) zeigt, dass etwa 5600 Yanomami und Yek'wana, also 40 Prozent der gesamten Bevölkerung, von Covid-19 betroffen sein könnten durch das Eindringen von geschätzten 20 000 Goldsuchern auf ihr Territorium.
Brasilien ist das Extrem
Der Grund für diese verzweifelte Situation ist, dass »Amazonien verkauft ist«, sagt Gregorio Mirabal, ebenfalls in »Mongabay«. »Unsere Länder sind bei den Vereinigten Staaten, bei China und auch bei Russland hoch verschuldet, und diese Schulden werden mit Öl und mit natürlichen Ressourcen bezahlt.«
Triebkräfte der beschleunigten Zerstörung des Regenwaldes sind neben der Agrarindustrie und den Soja-, Mais- und Rindfleischproduzenten auch die internationalen Finanziers der Rodung von Land für Entwicklung und Wirtschaftswachstum. »Für den Staat sind die Indigenen der Stein im Schuh«, sagt Patricia Gualinga Sarayaku, Sprecherin der indigenen Kichwa-Gemeinde Sarayaku, Ecuador. Die Pandemie sei eine Konsequenz aus dieser Ausbeutung von Amazonien, denn mit der Natur zerstöre man gleichzeitig auch die Verbindungen des Lebens auf dem Planeten. »Brasilien ist das Extrem«, fügt Gualinga hinzu, »aber wir sind alle verbunden. Wenn Brasilien zerstört wird, werden wir auch zerstört.«
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