Orientierung: Haie erschnuppern Beute in 3-D
Haie können Blut in milliardenfacher Verdünnung wahrnehmen. Doch von der bloßen Wahrnehmung bis zum Aufspüren von Beute ist es ein weiter Weg. Wie Haie schnell und präzise ihr Opfer lokalisieren, haben die Forscher Jayne Gardiner und Jelle Atema untersucht und stellten fest: Die Knorpelfische achten darauf, ob ein Geruch zuerst ihr linkes oder rechtes Nasenloch erreicht – ganz so wie Menschen mit ihren zwei Ohren die Richtung von Schall bestimmen.
Im Nachhinein scheint den Wissenschaftlern dieses alte Ergebnis noch aus einem weiteren Grund zweifelhaft: Geruchsquellen unter Wasser breiten sich in natürlicher Umgebung keineswegs linear aus, sondern erscheinen durch Verwirbelungen wie unterschiedliche Geruchsimpulse. Damit also eine räumliche Konzentrationsabnahme oder –zunahme hätte registriert werden können, hätte das Gehirn einen Mittelwert aus den Reizen bilden müssen. Dies wiederum würde bei der schnell flüchtenden Beute unnötig viel Zeit beanspruchen. (cr)
Die beiden Forscher von der University of South Florida und der Boston University testeten dies an acht Dunklen Glatthaien in einem Tank mit fließendem Wasser. Dabei brachten sie an den Nasenlöchern Schläuche an, mit deren Hilfe sie den Geruchssinn der Haie mit einem Gemisch aus Tintenfisch und Meerwasser stimulierten. Dabei stimulierten sie aber immer ein Nasenloch etwas früher als das andere – worauf der Hai stets den Kopf in Richtung der zuerst gereizten Seite drehte. Bestand kein Zeitunterschied, sondern nur ein Konzentrationsunterschied im Geruch, reagierte der Hai nicht darauf, auch wenn die Konzentrationen sich stark unterschieden. Dennoch waren Forscher seit den 1960er Jahren genau davon ausgegangen.
Im Nachhinein scheint den Wissenschaftlern dieses alte Ergebnis noch aus einem weiteren Grund zweifelhaft: Geruchsquellen unter Wasser breiten sich in natürlicher Umgebung keineswegs linear aus, sondern erscheinen durch Verwirbelungen wie unterschiedliche Geruchsimpulse. Damit also eine räumliche Konzentrationsabnahme oder –zunahme hätte registriert werden können, hätte das Gehirn einen Mittelwert aus den Reizen bilden müssen. Dies wiederum würde bei der schnell flüchtenden Beute unnötig viel Zeit beanspruchen. (cr)
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