News: Hungern für die Gene
Falsch, sagt der Biochemiker Stephen Spindler von der University of California in Riverside. Mit einen Genchip verfolgte sein Team die Aktivität von 11 000 Genen aus der Leber junger und alter Mäuse, die entweder normal gefüttert oder auf strenge Diät gesetzt waren.
Als die normal fressenden Tiere älter wurden, veränderte sich die Aktivität von 46 Genen: Gene, die Entzündungen verursachten, wurden rege, andere, wie krebsunterdrückende Gene, stellten dagegen ihre Arbeit ein. Anders sah es bei den Mäusen aus, die ihr ganzes Leben hungern mussten. Hier blieb die Aktivität von 27 Genen auf jugendlichem Niveau. Am meisten überraschte jedoch die Forscher, als sie die Lebergene von alten Mäusen testeten, die nur vier Wochen unter Kalorienentzug standen. Denn auch hier waren 19 Gene genauso aktiv wie bei jungen Tieren.
Der Genetiker Tomas Prolla von der University of Wisconsin, der 1999 ähnliche Studien an Hirn- und Muskelgewebe durchgeführt hatte, hält die Arbeit seiner Kollegen für einen "sehr wichtigen Beitrag". Durch den Vergleich der Genaktivitätsmuster verschiedener Gewebe könnten die Alterungsprozesse besser verstanden und vielleicht Medikamente entwickelt werden, die diese Prozesse hinauszögern.
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