Extremwetter: Hurrikane werden stärker
Rekordhurrikan hier, Rekordhurrikan da. In Anbetracht solcher Meldungen kommt folgendes Ergebnis wenig überraschend: Die Stärke von tropischen Wirbelstürmen nimmt zu. Das geht aus einer neuen Studie von amerikanischen Wissenschaftlern des National Oceanic and Atmospheric Administration National Center for Environmental Information und des University of Wisconsin-Madison Cooperative Institute for Meteorological Satellite Studies, hervor, die Satellitenbilder von Hurrikanen von fast 40 Jahren analysiert haben. Die Ergebnisse stimmen mit Modellierungen der Atmosphäre überein, die stärkere Wirbelstürme auf Grund des Klimawandels vorhersagen – übrigens auch in Europa.
Die jetzige Untersuchung baut auf einer früheren Studie auf, die Trends in der Hurrikanstärke mittels Datensätzen aus einem Zeitraum von 28 Jahren bestimmt hatte. Laut den Autoren hatte diese Analyse jedoch keine statistisch signifikanten Ergebnisse geliefert. Daher erweiterten sie die bisherigen Aufzeichnungen um globale Hurrikandaten aus den Jahren 1979 bis 2017. Dazu nutzten sie unter anderem Infrarot-Temperaturmessungen von geostationären Satelliten, mit der sich Windstärken schätzen lassen.
Eine große Herausforderung dabei sei die ständige Weiterentwicklung der Datenerhebung, berichten die Autoren. Jeder neue Satellit nutzt wieder neue, verbesserte Werkzeuge und erfasst die Daten womöglich auf eine unterschiedliche Weise. Am Ende habe man einen »Flickenteppich aus Satellitendaten«, berichtet James Kossin, der Studienleiter. Mit den zahlreichen Aufzeichnungen gelang es nun jedoch, einen einheitlicheren Datensatz zu erstellen, aus dem sich Trends zuverlässig ablesen lassen.
Die Ergebnisse stehen im Einklang mit den Erwartungen von Klimaforschern, die wegen höherer Durchschnittstemperaturen stärkere Wirbelstürme prognostizieren. Allerdings ist noch nicht endgültig geklärt, in welchem Ausmaß dieser Trend auf menschliche Aktivitäten zurückgeht. Auch die natürliche Variabilität könnte eine Rolle spielen. Weitere Analysen hatten zuvor bereits die Einflüsse eines veränderten Erdklimas gezeigt: Wirbelstürme ziehen deswegen langsamer über Land, was zu größeren Überschwemmungsrisiken führt, und sie könnten sich künftig auch in bislang kaum betroffenen Gebieten bilden.
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