News: Im Tod vereint
Der Höhepunkt und zugleich das Ende: Nach der Paarung hört das Herz der männlichen Gartenspinne abrupt auf zu schlagen. Doch noch über seinen Tod hinaus sichert das Männchen sein ureigenes Interesse: das Weiterkommen seiner Gene.
Spinnen-Sex ist für Männchen keine wirklich spaßige Angelegenheit: Erst müssen sie auf der Suche nach Weibchen weit umherstreifen, und dann passen ihre Geschlechtsorgane noch nicht einmal zu denen der Weibchen. Also pressen sie ihren Samen allein heraus, übertragen ihn mühsam auf ein eigens dafür gesponnenes kleines Netz und nehmen ihr kostbarstes Gut anschließend in die speziell dafür vorgesehenen Kopulationsorgane, die an der Mundöffnung sitzenden Pedipalpen auf. Doch damit nicht genug: Jetzt müssen sie sich auch noch mit den vielen anderen Männchen herumschlagen, die alle nur eins wollen: Ihre – und nur ihre!- Gene mit denen eines Weibchens vereinen.
Man sieht schon: Ein Geschäft mit vielen Fährnissen. Und wenn es ein Männchen dann endlich geschafft hat, sich dem Weibchen zu nähern ohne ihre Beutefang-Reflexe auszulösen und verspeist zu werden, schließlich die paarungsbereiten Pedipalpen in die richtige Stellung gebracht und seinen Samen an das Weibchen abgegeben hat – selbst dann hat es immer noch keine Garantie für die exklusive Vaterschaft. Die anderen um das Netz des Weibchens herumlungernden Spinnenmänner warten nur darauf, dass ihr Konkurrent verschwindet – in den Magen des Weibchens etwa. Kaum bietet sich eine Gelegenheit, paaren auch sie sich mit dem Weibchen und schicken ihre Spermien gegen die ihres Vorgängers in den Ring.
Vor exakt diesem Problem stehen auch die Spinnen-Männchen der in Nordamerika heimischen schwarz-gelben Gartenspinne (Argiope aurantia), einer Schwesterart der in Deutschland vorkommenden Wespenspinne (Argiope bruennichi). Ihrer höchst ungewöhnlichen Lösung des Konkurrenzproblems kamen Matthias Foellmer und Daphne Fairbairn von der University of California in Riverside auf die Schliche: Direkt nach der Kopulation sterben die Männchen der Gartenspinne, noch während sie mit ihren geschwollenen Kopulationsorganen in der Geschlechtsöffnung des Weibchens stecken.
Und dort bleiben sie erst einmal: Noch etwa 15 bis 25 Minuten nach dem Tod des Männchens scheint es schier unmöglich, die sterblichen Überreste des glücklich Verschiedenen aus der Geschlechtsöffnung zu entfernen. Nicht, dass es andere Männchen nicht versuchen würden – aber obwohl sie mit aller Kraft an der Leiche zerren, gelingt es ihnen meist nicht, ihren Vorgänger aus dem Weg zu schaffen. Durch diesen geschickten Schachzug gewinnen die gerade abgegebenen Spermien einen wichtigen Zeitvorsprung auf dem Weg zu den weiblichen Eizellen – ein unschätzbarer Vorteil für die Männchen angesichts ihrer zahlreichen Konkurrenten.
Doch auch wenn die Schwellung der Kopulationsorgane des toten Männchens nachlässt und es die Geschlechtsöffnung des Weibchens wieder freigibt, hat sein Körper noch nicht ausgedient. Denn oft frisst das Weibchen ihren verblichenen Gatten – und die dabei gewonnenen Nährstoffe nützen nicht nur dem Weibchen, sondern stärken schließlich auch den eigenen Nachwuchs des Verspeisten.
Man sieht schon: Ein Geschäft mit vielen Fährnissen. Und wenn es ein Männchen dann endlich geschafft hat, sich dem Weibchen zu nähern ohne ihre Beutefang-Reflexe auszulösen und verspeist zu werden, schließlich die paarungsbereiten Pedipalpen in die richtige Stellung gebracht und seinen Samen an das Weibchen abgegeben hat – selbst dann hat es immer noch keine Garantie für die exklusive Vaterschaft. Die anderen um das Netz des Weibchens herumlungernden Spinnenmänner warten nur darauf, dass ihr Konkurrent verschwindet – in den Magen des Weibchens etwa. Kaum bietet sich eine Gelegenheit, paaren auch sie sich mit dem Weibchen und schicken ihre Spermien gegen die ihres Vorgängers in den Ring.
Vor exakt diesem Problem stehen auch die Spinnen-Männchen der in Nordamerika heimischen schwarz-gelben Gartenspinne (Argiope aurantia), einer Schwesterart der in Deutschland vorkommenden Wespenspinne (Argiope bruennichi). Ihrer höchst ungewöhnlichen Lösung des Konkurrenzproblems kamen Matthias Foellmer und Daphne Fairbairn von der University of California in Riverside auf die Schliche: Direkt nach der Kopulation sterben die Männchen der Gartenspinne, noch während sie mit ihren geschwollenen Kopulationsorganen in der Geschlechtsöffnung des Weibchens stecken.
Und dort bleiben sie erst einmal: Noch etwa 15 bis 25 Minuten nach dem Tod des Männchens scheint es schier unmöglich, die sterblichen Überreste des glücklich Verschiedenen aus der Geschlechtsöffnung zu entfernen. Nicht, dass es andere Männchen nicht versuchen würden – aber obwohl sie mit aller Kraft an der Leiche zerren, gelingt es ihnen meist nicht, ihren Vorgänger aus dem Weg zu schaffen. Durch diesen geschickten Schachzug gewinnen die gerade abgegebenen Spermien einen wichtigen Zeitvorsprung auf dem Weg zu den weiblichen Eizellen – ein unschätzbarer Vorteil für die Männchen angesichts ihrer zahlreichen Konkurrenten.
Doch auch wenn die Schwellung der Kopulationsorgane des toten Männchens nachlässt und es die Geschlechtsöffnung des Weibchens wieder freigibt, hat sein Körper noch nicht ausgedient. Denn oft frisst das Weibchen ihren verblichenen Gatten – und die dabei gewonnenen Nährstoffe nützen nicht nur dem Weibchen, sondern stärken schließlich auch den eigenen Nachwuchs des Verspeisten.
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