HIV: Immunantwort lässt Frauen schneller Aids entwickeln
Oft entwickeln HIV-infizierte Frauen schneller Aids als Männer. Forscher um Marcus Altfeld vom Ragon Institute of Massachusetts General Hospital in Boston identifizierten nun einen Mechanismus des Immunsystems, der die verschieden starken Reaktionen auslösen könnte. Demzufolge reagiert ein Rezeptorprotein in beiden Geschlechtern unterschiedlich auf das Virus.
Es handelt sich dabei um den so genannten Toll-like Receptor 7 (TLR7), mit dessen Hilfe die dendritischen Zellen – Immunzellen des Körpers – HIV erkennen und daraufhin die primäre Immunantwort hervorrufen: Sie produzieren das immunstimulierende Signalmolekül Interferon-alpha, das wiederum T-Zellen aktiviert, um die Erreger gezielt zu beseitigen.
Im Laborversuch aktivierte das Virus bei Frauen weitaus mehr dendritische Zellen als bei Männern. Darüber hinaus wiesen chronisch infizierte Frauen im Vergleich zu HIV-positiven Männern eine größere Anzahl aktivierter T-Killerzellen im Blut auf, obwohl bei beiden Geschlechtern eine gleich große Virusmenge festgestellt worden war. Sexualhormone könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen, vermuten die Forscher: Erst nach der Menopause zeigten Frauen ähnliche Immunreaktionen wie Männer. Schuld sei der höhere Progesteronspiegel der Frauen vor der Menopause, erklären die Wissenschaftler.
Die Forscher wollen nun klären, wie die Sexualhormone die Immunantwort auf HIV beeinflussen. Möglicherweise könnten eines Tages Medikamente TLR7 hemmen und so die gesteigerte Aktivität der Immunzellen bei Frauen reduzieren. Dadurch könnte dem Fortschritt der Erkrankung entgegengewirkt werden. (lw)
Es handelt sich dabei um den so genannten Toll-like Receptor 7 (TLR7), mit dessen Hilfe die dendritischen Zellen – Immunzellen des Körpers – HIV erkennen und daraufhin die primäre Immunantwort hervorrufen: Sie produzieren das immunstimulierende Signalmolekül Interferon-alpha, das wiederum T-Zellen aktiviert, um die Erreger gezielt zu beseitigen.
Im Laborversuch aktivierte das Virus bei Frauen weitaus mehr dendritische Zellen als bei Männern. Darüber hinaus wiesen chronisch infizierte Frauen im Vergleich zu HIV-positiven Männern eine größere Anzahl aktivierter T-Killerzellen im Blut auf, obwohl bei beiden Geschlechtern eine gleich große Virusmenge festgestellt worden war. Sexualhormone könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen, vermuten die Forscher: Erst nach der Menopause zeigten Frauen ähnliche Immunreaktionen wie Männer. Schuld sei der höhere Progesteronspiegel der Frauen vor der Menopause, erklären die Wissenschaftler.
Die Forscher wollen nun klären, wie die Sexualhormone die Immunantwort auf HIV beeinflussen. Möglicherweise könnten eines Tages Medikamente TLR7 hemmen und so die gesteigerte Aktivität der Immunzellen bei Frauen reduzieren. Dadurch könnte dem Fortschritt der Erkrankung entgegengewirkt werden. (lw)
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