News: Kein Flug wie jeder andere?
In der offiziellen Nasa-Sprechweise war die Shuttlemission STS-114 ein "Testflug". Wie schon nach der Challenger-Katastrophe 1986 musste die Discovery auch nach dem Columbia-Absturz vor zwei Jahren antreten, um die Flugtauglichkeit der Orbiter unter Beweis zu stellen.
Was wir in den 13 Tagen, 21 Stunden, 32 Minuten und den Wochen zuvor live über das Nasa-Fernsehen zu sehen bekamen, ist widersprüchlich. Da hieß es an Missionstag 1 zunächst: keine Probleme beim Start! Dann, nach einer Bild-für-Bild-Analyse der Filmaufnahmen steht fest, dass wieder Teile umher flogen, die Raumfähre aber wohl verfehlten.
Die Nasa-Offiziellen legen sofort alle weiteren Starts auf Eis. Der nächste Flug, STS-121 mit der Atlantis, würde erst anberaumt, wenn diese Probleme endgültig behoben seien. Der deutsche Esa-Astronaut Thomas Reiter, der in Russland für seinen Aufenthalt auf der Raumstation trainiert, ist also zum Däumchendrehen verdammt. Shuttlekommandantin Eileen Collins dagegen sagt, auf jedem ihrer drei Flüge habe der Orbiter beim Start wesentlich mehr Schrammen davon getragen, als jetzt die Discovery.
Doch es gibt sie: zwei Streifen hängen zwischen den Hitzeschutzkacheln heraus und auch wenn dieses Problem angeblich nicht dramatisch ist, wird eine Reparatur anberaumt. Und so legt Astronaut Stephen Robinson während seines dritten Weltraumspaziergangs erstmals Hand an einen Raumtransporter an und beseitigt die Teile. Sie hätten während des Wiedereintritts in die Atmosphäre zu Turbulenzen und zusätzlichem Aufheizen des Rumpfs führen können, wie seinerzeit beim 1995er Columbia Flug STS-73. Nun, eine weitere gelungene Reparatur später, sollte dem erfolgreichen Ende der Mission eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Oder doch?
Dabei wird der letzte Akt problemlos gelingen wie schon so häufig zuvor. Um 13.06 Uhr unserer Zeit, 325 Kilometer über dem Indischen Ozean nördlich von Madagaskar, zünden die Bremstriebwerke für mehr als zweieinhalb Minuten, reduzieren den Schwung des Orbiters und lassen ihn der Erde entgegenfallen. Eine gute halbe Stunde später trifft der Shuttle in gut 120 Kilometer Höhe über den Cook-Inseln im Pazifik auf die Lufthülle der Erde – mit rund dreißigtausend Kilometern pro Stunde. Minuten später wird die Luft immer dicker und die Raumfähre wird zum Flugzeug und nimmt Tempo weg. Dabei ist der Segelflieger mit zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit noch um ein Vielfaches schneller als ein Kampfjet.
Gegen 14 Uhr kommt Land in Sicht, die Westküste der USA. Dort ist es 5 Uhr morgens – eine Stunde vor Sonnenaufgang. Die Discovery sinkt zwanzigmal schneller als ein Linienfugzeug, lässt den Los Angeles International Airport rechts liegen und ist auf den letzten hundert Kilometern Richtung Edwards. Nur die letzten vier Minuten legt sie mit weniger als Schallgeschwindigkeit zurück. Sie ist jetzt im Visier der Infrarotkameras. Zehn Meilen vor dem Ziel meldet Kommandantin Collins Sichtkontakt mit der Landebahn. Noch eine letzte Kurve und das Fahrwerk berührt die Betonpiste Nummer 22 um genau 5 Uhr 11 und 22 Sekunden Ortszeit.
Aufatmen vielerorts. Doch wie geht es weiter? Die erste Pressekonferenz. Nasa-Chef Griffin juxt, er wolle Collins seinen Job anbieten. Dann wird er ernst und verspricht, die Shuttleflotte werde die Raumstation fertig stellen. Wann das sein wird, bleibt offen. Es gäbe keinen festgelegten Flugplan, der nächste Start werde erfolgen, wenn man bereit sei. Das könnte im September sein, im November, nächsten März, oder wann auch immer.
Was wir in den 13 Tagen, 21 Stunden, 32 Minuten und den Wochen zuvor live über das Nasa-Fernsehen zu sehen bekamen, ist widersprüchlich. Da hieß es an Missionstag 1 zunächst: keine Probleme beim Start! Dann, nach einer Bild-für-Bild-Analyse der Filmaufnahmen steht fest, dass wieder Teile umher flogen, die Raumfähre aber wohl verfehlten.
Die Nasa-Offiziellen legen sofort alle weiteren Starts auf Eis. Der nächste Flug, STS-121 mit der Atlantis, würde erst anberaumt, wenn diese Probleme endgültig behoben seien. Der deutsche Esa-Astronaut Thomas Reiter, der in Russland für seinen Aufenthalt auf der Raumstation trainiert, ist also zum Däumchendrehen verdammt. Shuttlekommandantin Eileen Collins dagegen sagt, auf jedem ihrer drei Flüge habe der Orbiter beim Start wesentlich mehr Schrammen davon getragen, als jetzt die Discovery.
Doch es gibt sie: zwei Streifen hängen zwischen den Hitzeschutzkacheln heraus und auch wenn dieses Problem angeblich nicht dramatisch ist, wird eine Reparatur anberaumt. Und so legt Astronaut Stephen Robinson während seines dritten Weltraumspaziergangs erstmals Hand an einen Raumtransporter an und beseitigt die Teile. Sie hätten während des Wiedereintritts in die Atmosphäre zu Turbulenzen und zusätzlichem Aufheizen des Rumpfs führen können, wie seinerzeit beim 1995er Columbia Flug STS-73. Nun, eine weitere gelungene Reparatur später, sollte dem erfolgreichen Ende der Mission eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Oder doch?
Fehlte noch das Schlusskapitel: Die Landung. Die ersten anvisierten Termine am Montag werden gleich einmal verworfen – in Florida ist schlechtes Wetter. Das gleiche Spiel am Dienstag. Auch wenn nun die Schlechtwetterfronten den Anflugkorridor auf das Kennedy Space Center freigeben, ist die Chance für Gewitter zu groß. Also wird ein neues Ziel ausgegeben: der Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien. Eine solche Umdirigierung ist nichts ganz ungewöhnliches – es wird der schon 50. Landeversuch auf der Ausweichpiste sein – aber das Publikum ist längst sensibilisiert.
Dabei wird der letzte Akt problemlos gelingen wie schon so häufig zuvor. Um 13.06 Uhr unserer Zeit, 325 Kilometer über dem Indischen Ozean nördlich von Madagaskar, zünden die Bremstriebwerke für mehr als zweieinhalb Minuten, reduzieren den Schwung des Orbiters und lassen ihn der Erde entgegenfallen. Eine gute halbe Stunde später trifft der Shuttle in gut 120 Kilometer Höhe über den Cook-Inseln im Pazifik auf die Lufthülle der Erde – mit rund dreißigtausend Kilometern pro Stunde. Minuten später wird die Luft immer dicker und die Raumfähre wird zum Flugzeug und nimmt Tempo weg. Dabei ist der Segelflieger mit zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit noch um ein Vielfaches schneller als ein Kampfjet.
Gegen 14 Uhr kommt Land in Sicht, die Westküste der USA. Dort ist es 5 Uhr morgens – eine Stunde vor Sonnenaufgang. Die Discovery sinkt zwanzigmal schneller als ein Linienfugzeug, lässt den Los Angeles International Airport rechts liegen und ist auf den letzten hundert Kilometern Richtung Edwards. Nur die letzten vier Minuten legt sie mit weniger als Schallgeschwindigkeit zurück. Sie ist jetzt im Visier der Infrarotkameras. Zehn Meilen vor dem Ziel meldet Kommandantin Collins Sichtkontakt mit der Landebahn. Noch eine letzte Kurve und das Fahrwerk berührt die Betonpiste Nummer 22 um genau 5 Uhr 11 und 22 Sekunden Ortszeit.
Aufatmen vielerorts. Doch wie geht es weiter? Die erste Pressekonferenz. Nasa-Chef Griffin juxt, er wolle Collins seinen Job anbieten. Dann wird er ernst und verspricht, die Shuttleflotte werde die Raumstation fertig stellen. Wann das sein wird, bleibt offen. Es gäbe keinen festgelegten Flugplan, der nächste Start werde erfolgen, wenn man bereit sei. Das könnte im September sein, im November, nächsten März, oder wann auch immer.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.