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Klimaschutzindex 2023: Deutschland auf Platz 16 beim Klimaschutz

Die ersten Plätze des Rankings bleiben wie in den Vorjahren leer: Kein Staat bemühe sich derzeit »sehr gut« um den Klimaschutz, lautet die Begründung. Einige Länder sind aber auf einem besseren Weg als andere.
Windräder
Beim Thema Klimaschutz haben alle Länder noch Luft nach oben. In Deutschland etwa könnte der Ausbau von Windenergie und Co. noch schneller vorangehen.

Im Rennen um den weltweit besten Klimaschutz ist Deutschland leicht zurückgefallen. Im neuen Klimaschutzindex (Climate Change Performance Index (CCPI)) 2023, der auf der 27. Weltklimakonferenz in Scharm el Scheich vorgestellt wurde, belegt die Bundesrepublik Rang 16 – nach Platz 13 im Vorjahr. Herausgegeben wurde der Index am Montag von den Umweltorganisationen Germanwatch und Climate Action Network sowie dem NewClimate Institute. Er erfasst 92 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen und bewertet die Bemühungen von 59 Ländern sowie der EU in Sachen Klimaschutz.

Wie schon in den Vorjahren bleiben die ersten drei Plätze leer – weil den Autoren zufolge kein Land genug für den Klimaschutz tut, um in allen Kategorien eine sehr gute Bewertung zu erzielen. Dänemark führt zum zweiten Mal in Folge das Ranking an, gefolgt von Schweden, Marokko, Chile, Indien sowie Estland und Norwegen.

Deutschland erhält im Klimaschutzindex ein gutes Rating bei den Treibhausgasemissionen; in puncto erneuerbare Energie, Energienutzung und Klimapolitik reicht es allerdings nur für ein »mäßig«. Die Expertinnen und Experten schreiben, Hauptgründe für die insgesamt schlechtere Bewertung seien »der verlangsamte Ausbau von erneuerbaren Energien bis 2020 und der hohe Anstieg der Emissionen im Verkehrssektor im Jahr 2021«. Ausdrücklich rügen die Fachleute auch die Reaktion der Bundesregierung auf die vom Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise – etwa, dass sich Deutschland an Länder wie Senegal oder Kolumbien wendet, um dort die Suche nach neuen Gasreserven und einen zusätzlichen Kohleabbau zu unterstützen. Die Fachleute fordern von der Regierung einen schnelleren Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle, keine weiteren Subventionen für diese fossilen Brennstoffe und eine verstärkte Förderung erneuerbarer Energieträger.

Kurz vor dem Start der UN-Beratungen in Ägypten hatte auch der unabhängige Expertenrat die deutschen Klimaschutzbemühungen als unzureichend bemängelt. Sein Fazit: unwahrscheinlich, dass Deutschland sein Ziel noch erreichen kann, den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.

Zwölf Länder erhalten ein schlechtes Rating – darunter Kanada und Russland

Trotz der Kritik zählt Deutschland aber zu einem von nur drei G20-Ländern, die laut Klimaschutzindex die Bewertung »gut« erhalten: Neben der Bundesrepublik bemühen sich auch Indien, das sich um zwei Plätze auf Rang 8 verbessert, sowie Großbritannien (Platz 11) einigermaßen redlich um den Klimaschutz. Insgesamt zwölf Länder erhalten ein schlechtes oder sehr schlechtes Rating. Kanada (Platz 58), Russland (Platz 59) und Saudi-Arabien (Platz 62) zeigen die schlechteste Leistung innerhalb der G20.

Die EU als Ganzes verbessert sich im Vergleich zu 2021 um drei Plätze auf Rang 19 und bekommt ein mäßiges Rating. Insgesamt werden neun EU-Staaten mit »gut« bewertet. Im Vergleich zum letzten Jahr verbessert sich Spanien in allen vier Kategorien und springt auf Rang 23 (von Rang 34). Im Gegensatz dazu verschlechtert Frankreich seine Leistung und rutscht auf Platz 28. Ungarn (Platz 53) und Polen (Platz 54) sind die letzten verbleibenden EU-Länder mit sehr schlechter Einstufung.

China, mengenmäßig größter CO2-Emittent weltweit, verschlechterte sich um gleich 13 Plätze auf Rang 51. Zur Begründung hieß es unter anderem, die Klimapolitik des Riesenreichs sei nicht konkret genug. Auch seien die Ziele nicht mit dem 2015 in Paris vereinbarten Ziel vereinbar, die Erderwärmung auf unter zwei Grad, besser 1,5 Grad, zu senken im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Zwar zeige die Volksrepublik ein starkes Wachstum beim Ausbau erneuerbarer Energien, aber es investiere zugleich in neue Kohlekraftwerke.

Die USA, das Land mit dem mengenmäßig zweitgrößten Ausstoß von Treibhausgasen, verbessert sich um drei Ränge auf Platz 52 – und erhält damit erneut ebenfalls eine sehr schlechte Gesamtbewertung. Viele neue Verpflichtungen zum Klimaschutz seien zu begrüßen, doch die Umsetzung verlaufe nur schleppend, hieß es. Als Hauptmanko werden der heimische Abbau fossiler Brennstoffe genannt sowie massive Subventionen für Öl, Gas und Kohle. (dpa/dam)

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