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Klimawandel: Auch der Februar 2024 zertrümmerte Rekorde

Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war ein Februar so warm wie der 2024. Er lag deutlich mehr als 1,5 Grad Celsius über den Werten vor der Industrialisierung.
Glühende Sonne an einem düsteren Himmel: Der Rauch von Waldbränden sorgt dafür, dass das Sonnenlicht tiefrot erscheint, umrandet wird sie von Schwärze
Im Februar 2024 suchten starke Waldbrände Chile heim, dutzende Menschen starben.

Der Winter 2024 war in Deutschland nicht der Rede wert. Nach einer Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) lag das Temperaturmittel in der Saison 2023/2024 mit 4,1 Grad Celsius um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, und verglichen mit der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch 2,7 Grad. Besonders der Februar fiel aus der Reihe: Mit »beispiellosen« 6,6 Grad Celsius übertraf er die ältere Referenzperiode um 6,2 und die jüngere um 5,1 Grad. Nahezu konstant strömten milde Luftmassen vom ebenfalls zu warmen Atlantik nach Mitteleuropa.

Auch im weltweiten Mittel brach der Februar alle Rekorde seit Aufzeichnungsbeginn: In einem Bulletin des European Union’s Copernicus Climate Change Service (C3S) berichten Meteorologen, dass der Monat mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 13,54 Grad Celsius ganze 1,77 Grad wärmer ausfiel als im Mittel der Jahre 1850 bis 1900 – der Zeit vor der großen Industrialisierung. Er ist damit nochmals 0,12 Grad wärmer als der vorherige Spitzenreiter im Jahr 2016.

Neben Europa fielen ebenso die Temperaturen in Teilen Sibiriens, fast des ganzen südamerikanischen und afrikanischen Kontinents sowie von Teilen Nordamerikas und Westaustraliens zu warm aus. Und obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass sich El Niño im östlichen Pazifik abzuschwächen beginnt, treibt er nach wie vor die Wassertemperaturen in diesem Ozean nach oben. Und auch der Atlantik ist großflächig weiterhin viel zu warm, wobei die Temperaturanomalien in den ersten Wochen 2024 noch über jenen aus dem Jahr 2023 lagen. In Ozeanen außerhalb der Polarregionen lag die globale Mitteltemperatur bei 21,06 Grad Celsius und damit leicht über dem Spitzenwert aus dem August 2023, als 20,98 Grad Celsius ermittelt wurden.

Trockenheit und hohe Temperaturen begünstigten Waldbrände in Chile und in Amazonien, wo im Februar eine der höchsten Feueraktivitäten seit Beginn der modernen Überwachung registriert wurde. In Kanada bewirkte ein trockener Winter, dass zahlreiche unterirdische Brände weiter schwelen konnten, die unter solchen Bedingungen ab dem Frühling zu neuen Oberflächenfeuern führen dürften.

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