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News: Klonen

"Reproduktives Klonen", "therapeutisches Klonen" - was heißt das eigentlich?
Mausembryo
Als Klone (klon, griech.: junger Zweig, Sprössling) werden genetisch identische Organismen bezeichnet, die durch ungeschlechtliche Vermehrung entstanden sind. In der Natur sind sie gang und gäbe: Bakterien, Algen und Pilze vermehren sich durch Teilung, höhere Pflanzen erzeugen Ableger, und auch eineiige Zwillinge sind genetisch identisch und damit Klone.

Die künstliche Erzeugung von Klonen gelang 1892 dem Entwicklungsphysiologen Hans Driesch, indem er Seeigel-Embryonen teilte – ziemlich rabiat durch heftiges Schütteln –, doch es dauerte noch 60 Jahre, bis die Technik entwickelt wurde, mit der Ian Wilmut vom Roslin Institute Klonschaf Dolly zur Geburt verhalf: 1952 transplantierten Robert Briggs und Thomas King einen Zellkern in die entkernte Eizelle eines Frosches. Zehn Jahre später, 1962, gelang die Klonierung eines Frosches aus einer ausdifferenzierten Körperzelle. Und am 5. Juli 1996 erblickte schließlich Dolly, das erste Säugetier, das aus einer Körperzelle eines erwachsenen Tieres geklont wurde, das Licht der Welt.

Die Wissenschaftler unterscheiden zwei verschiedene Formen der Klonierung: Das reproduktive Klonen hat zum Ziel, einen neuen Organismus zu schaffen, der genetisch identisch zu seinem Vorbild ist. Das therapeutische Klonen zielt dagegen auf die Erzeugung embryonaler Stammzellen.

Embryonale Stammzellen gelten unter Medizinern als wahre Wunderwaffe, denn sie können sich in jeden beliebigen Zelltyp differenzieren, sie sind pluripotent. Damit ließen sich – zumindest theoretisch – Krankheiten heilen, bei denen bestimmte Zellen zerstört sind, seien es insulinproduzierende Pankreaszellen bei Diabetes oder Nervenzellen bei der Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit. Die Stammzellen müssen jedoch aus menschlichen Embryonen gewonnen werden – die dabei zugrunde gehen. Als "Quellen" werden so genannte überzählige Embryonen diskutiert, die bei künstlicher Befruchtung entstanden sind, aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht eingepflanzt wurden, sowie abgetriebene Föten.

Abgesehen von ethischen Fragen ist das Verfahren jedoch auch aus medizinischen Gründen problematisch. Denn das Immunsystem des Patienten wird die transplantierten Stammzellen als fremd bekämpfen, heftige Abstoßungsreaktionen wären die Folge. Hier soll nun das therapeutische Klonen weiterhelfen: Aus der Körperzelle des Patienten wird der Zellkern entnommen und in eine entkernte menschliche Eizelle transferiert. Nach fünf Tagen entwickelt sich hieraus eine Blastocyste, aus der die Stammzellen dann gewonnen werden können. Da sie genetisch identisch zu den Körperzellen des Patienten sind, sollten nach der Implantation keine Abstoßungsreaktionen auftreten.

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