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Schweifsterne: Komet Lulin in Sichtweite

Auf seiner Bahn um die Sonne kommt der giftgrüne Komet Lulin der Erde am 24. Februar am nächsten. Nur rund 60 Millionen Kilometer – das entspricht 40 Prozent der Erde-Sonne-Distanz – liegen dann zwischen den beiden Himmelskörpern. Damit dürfte er in diesen Tagen sogar mit bloßem Auge zu sehen sein: anfangs im Sternbild Jungfrau, später im Sternbild Löwe.

Komet Lulin am 19. Januar 2009 | Der Schweifstern Lulin erschien am 19. Januar 2009 um 5.34 Uhr im Sternbild Waage als rundliche Scheibe von der Größe unseres Mondes. Sein Schweif zeigt in diesen Tagen von der Erde weg, was den Kometen scheinbar schweiflos macht.
Bei deutschen Sternenguckern stehen die Chancen allerdings eher schlecht. Lulin sei "schlicht und einfach nicht hell genug", erzählt Ansgar Engel vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Aus diesem Grund brauche es einen dunklen Himmel ohne störende Lichtquellen, um den Schweifstern zu sehen. Außerdem dürfe es weder Dunstfelder noch Wolken geben. In den kommenden Nächten sei dies aber nicht zu erwarten: "Wolkenlücken sind Glückssache", befürchtet Engel.

Der Komet Lulin zur Zeit seiner besten Sichtbarkeit | Von Mitte bis Ende Februar 2009 erreicht der Komet Lulin seine größte Helligkeit von bis zu 4,5 mag. Unter günstigen Bedingungen könnte er dann auch mit dem bloßen Auge zu sehen sein. Lulin lässt sich zunächst am südwestlichen Morgenhimmel im Sternbild Jungfrau in der Nähe des hellen Sterns Spika finden, dann wandert er zum Sternbild Löwen und passiert am 24. Februar den Ringplaneten Saturn.
C/2007 N3, so der offizielle Name des Kometen, wurde bereits im Juli 2007 am taiwanesischen Observatorium Lulin entdeckt. Damals war er noch so weit entfernt, dass er mit seiner geringen Helligkeit zunächst einem Asteroiden ähnelte. Schon sehr bald aber brachten die Bahnparameter, die auf eine offene Parabelbahn hinwiesen, seine wahre Natur ans Licht. Die grüne Farbe entsteht durch im Sonnenlicht leuchtende Gase in Koma und Schweif des Kometen, darunter die chemische Verbindung Dicyan (C2N2), die in vielen Kometen vorkommt, sowie zweiatomiger Kohlenstoff (C2).

Mit dem Feldstecher war Lulin schon ab Ende Januar am südöstlichen Morgenhimmel nahe dem Sternbild Waage sichtbar. Seine größte Helligkeit und damit optimale Sichtbarkeit erreichte er aber erst in der zweiten Hälfte des Februars. Ende März erscheint der Schweifstern dann bereits wieder relativ dunkel am Himmel.

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