Wahrnehmung: Lindernde Versenkung
Meditation reduziert Schmerzen.
Wer meditiert, lenkt die eigene Aufmerksamkeit ganz auf das Hier und Jetzt. Und das kann sogar die Schmerzwahrnehmung dauerhaft verändern, wie die britischen Hirnforscher Christopher Brown und Anthony Jones von der University of Manchester berichten. Ihrer Untersuchung zufolge bewerten meditationserfahrene Probanden Schmerzreize als weniger unangenehm verglichen mit Personen, die im geistigen Versenken ungeübt sind. Sich regelmäßig auf den Augenblick zu konzentrieren, reduziert offenbar die Erwartung negativer Empfindungen.
Die Forscher verglichen eine Gruppe von 12 langjährig Meditationserfahrenen mit ungeübten Kontrollpersonen. Allen Teilnehmern verabreichten sie nach einer kurzen Ankündigung harmlose Schmerzreize mit Hilfe eines Lasers. Parallel zeichneten Brown und Jones per Elektroenzephalografie (EEG) die Hirnströme der Probanden auf und befragten diese anschließend zu der empfundenen Schmerzintensität. Ergebnis: je vertrauter das "Ohmm", desto schwächer das "Aua"!
Die neuronale Grundlage dieser Unempfindlichkeit offenbarte die Auswertung der EEG-Kurven: Bestimmte Signale aus dem Scheitel- und Frontallappen des Gehirns – dem unteren parietalen Kortex sowie dem mittleren zingulären Kortex –, fielen nach Ankündigung des schmerzhaften Reizes bei den Meditationsprofis deutlich schwächer aus als bei Personen in der Kontrollgruppe. Beide Areale sind wichtig für die Bewertung von Schmerzreizen. Nach Ansicht der Forscher lernen Meditierende, die eigenen Gedanken und Gefühle vor dem inneren Augen vorbeiziehen zu lassen, ohne sie zu bewerten. Das reduziert wohl dauerhaft mögliche furchtsame Erwartungen – und dämpft so das Schmerzempfinden der Mentalartisten, auch während sie nicht meditieren. (jn)
Brown, C. A., Jones, A. K. P.:Meditation experience predicts less negative appraisal of pain: Electrophysiological evidence for the involvement of anticipatory neural responses. In: Pain 10.1016/j.pain.2010.04.017, 2010.
Die Forscher verglichen eine Gruppe von 12 langjährig Meditationserfahrenen mit ungeübten Kontrollpersonen. Allen Teilnehmern verabreichten sie nach einer kurzen Ankündigung harmlose Schmerzreize mit Hilfe eines Lasers. Parallel zeichneten Brown und Jones per Elektroenzephalografie (EEG) die Hirnströme der Probanden auf und befragten diese anschließend zu der empfundenen Schmerzintensität. Ergebnis: je vertrauter das "Ohmm", desto schwächer das "Aua"!
Die neuronale Grundlage dieser Unempfindlichkeit offenbarte die Auswertung der EEG-Kurven: Bestimmte Signale aus dem Scheitel- und Frontallappen des Gehirns – dem unteren parietalen Kortex sowie dem mittleren zingulären Kortex –, fielen nach Ankündigung des schmerzhaften Reizes bei den Meditationsprofis deutlich schwächer aus als bei Personen in der Kontrollgruppe. Beide Areale sind wichtig für die Bewertung von Schmerzreizen. Nach Ansicht der Forscher lernen Meditierende, die eigenen Gedanken und Gefühle vor dem inneren Augen vorbeiziehen zu lassen, ohne sie zu bewerten. Das reduziert wohl dauerhaft mögliche furchtsame Erwartungen – und dämpft so das Schmerzempfinden der Mentalartisten, auch während sie nicht meditieren. (jn)
Brown, C. A., Jones, A. K. P.:Meditation experience predicts less negative appraisal of pain: Electrophysiological evidence for the involvement of anticipatory neural responses. In: Pain 10.1016/j.pain.2010.04.017, 2010.
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