News: Magnetisch in jeder Form
Die Forschergruppe um Marc MacLachlan von der University of Toronto mischte Eisen mit einem Polymer. Durch starkes Erhitzen schafften die Wissenschaftler daraus eine magnetische Keramik, der sie verschiedenste Formen geben konnten (Science vom 25. Februar 2000). Der Prozess geht von dem Monomer Silaferrocenophan (SFP) aus, das durch vorsichtige Wärmezufuhr zu Ferrocenylsilan (PFS) polymerisiert. Dieses Produkt wird dann in beliebige Formen gegossen und weiterhin erwärmt, bis es ein robustes Netzwerk ausbildet, welches das Eisen einschließt.
In einer Brennkammer wird die Form anschließend auf über 500 Grad Celsius erhitzt. Durch die Hitze wird das Eisen freigesetzt, und schließt sich dann zu so genannten Nanoclustern zusammen. Je höher die Brenntemperatur liegt, um so stärker wird der resultierende Magnet, da sich durch die stärkere Temperatureinwirkung größere Metallcluster bilden. Auf diese Weise können die Forscher also das resultierende Magnetfeld beeinflussen. "Von Praktischen Anwendungen sind wir noch weit entfernt", räumten die Wissenschaftler ein, aber die Möglichkeiten seien vielfältig. "Wir haben eine neue Materialklasse geschaffen: Eine formbare, magnetische Keramik, die einst in den verschiedensten Formen, beispielsweise als Pulver, in Drähten oder in Filmen eingesetzt werden könnte. Wir haben die Grundlagenarbeit gemacht. Jetzt müssen andere entscheiden, wie dieses Material zukünftig eingesetzt wird."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 17.2.2000
Ein Mikroskop für magnetische Eigenschaften
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 11.11.1999
Elektrisch leitfähige Kunststoffe
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 3.11.1999
Das Gedächtnis des Aluminiums - Spektrum Ticker vom 3.8.1999
Magneten nach Maß
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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