E-Lernen: Mathe-Roboter im Klassenraum getestet
Computer sollen beim Lernen helfen, doch so richtig gut funktioniert das heute oft noch nicht. Viele Fachleute vermuten, das liege daran, dass Bildschirm, Tastatur und Maus nicht eben die optimale Lernumgebung bieten. Nun hat eine Arbeitsgruppe um Winslow Burleson von der New York University einen Mathematikroboter konzipiert, der Schülerinnen und Schüler physisch zum Mitmachen einlädt. Das System projiziert ein Koordinatensystem auf eine Fläche und fordert die Teilnehmer auf, einem Roboter namens Quinn zu helfen, zu einem vorgegebenen Punkt zu laufen und ihn zu markieren. Bei einer richtigen Antwort zeigt Quinn ein lachendes Gesicht. Bei Tests an Schulen zeigte sich, dass der Roboter wesentlich mehr Kinder zur Beteiligung animierte als der gleiche Test am Bildschirm.
Quinn ist vergleichsweise einfach konstruiert. Als Basis dient ein programmierbarer Lego-Roboter, dem ein I-Pod auf den Rücken montiert ist, über den man dem Roboter Kommandos geben kann und der auch als Bildschirm für das Feedback dient. Sinn der Sache ist, so das Team um Burleson, dass die Beteiligten den Roboter für jede Aktion anfassen müssen, um so auch körperlich in den Lernvorgang eingebunden zu sein – denn Bewegung hilft wohl beim Lernen.
In Experimenten mit zwölf kalifornischen Schulklassen verglich die Arbeitsgruppe die Reaktionen von Schulkindern auf den Roboter mit ihrer Beteiligung an einem identischen Lernspiel am Bildschirm. Dabei schnitt der Roboter deutlich besser ab. Er motivierte mehr Schülerinnen und Schüler zu intensiverer Beteiligung, während sich die Mehrheit einer Gruppe am Monitor schnell ausklinkte. Wie Burlesons Team anmerkt, sei wohl die physische Interaktion der wesentliche Grund dafür. Herausrechnen müsse man allerdings, dass der Roboter einfach neu und deswegen interessanter war. Außerdem testete das Team nicht, ob der Roboter die Unterrichtsinhalte auch erfolgreich vermittelte.
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