Zoologie: Mausmakis erkennen Partner am richtigen Ruf
Um auch im Dunkeln den richtigen Partner zu erwischen, werben die Männchen der Mausmakis mit arttypischen Rufen. Nur so gelingt es den Weibchen, drei optisch sehr ähnliche Arten auseinanderzuhalten.
Viele Frösche und Vögel nutzen artspezifische Rufe, um geeignete Geschlechtspartner zu finden. Von Primaten war das bislang nicht bekannt, so die Forscher. (kgi)
Wie die nachtaktiven Primaten (Microcebus murinus und M. ravelobensis) trotz gleichen Lebensraums und Dunkelheit den richtigen Partner finden, haben Forscher um Elke Zimmermann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover untersucht. Noch bis vor Kurzem war nicht bekannt, dass es sich bei M. murinus (Gewöhnlicher Mausmaki), M. ravelobensis und M. lehilahytsara um drei unterschiedliche Microcebus-Spezies handelt. M. murinus und M. ravelobensis teilen sich den Wald im Nordwesten Madagaskars, der erst 2005 entdeckte M. lehilahytsara lebt im Regenwald im Osten der Insel. Morphologisch unterscheiden sie sich kaum, jedoch können Vertreter der verschiedenen Arten keine fruchtbaren Nachkommen miteinander zeugen.
Die Forscher nahmen Werbe- und Alarmrufe der drei Lemuren-Arten in der Natur auf und spielten diese 16 Gewöhnlichen Mausmakis vor. Während die Mausmakis auf alle Alarmrufe gleich reagierten, zeigten sie deutliche Unterschiede bei den Werberufen: Kamen diese von der eigenen Spezies, so fiel die Antwort stärker aus als auf jene der anderen beiden Microcebus-Arten. Die Tiere unterbrachen ihre Tätigkeit und bewegten sich in Richtung der Tonquelle. Manchmal gaben sie ebenfalls Laute von sich.
Viele Frösche und Vögel nutzen artspezifische Rufe, um geeignete Geschlechtspartner zu finden. Von Primaten war das bislang nicht bekannt, so die Forscher. (kgi)
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