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Lateralisierung: Multitasking

Auch bei Fledermäusen teilen sich rechte und linke Hirnhälfte die Arbeit.
Fledermaus

Fledermäuse sind zwar nicht blind, im Flug orientieren sie sich jedoch ausschließlich mittels Echoortung. Gleichzeitig prasseln dabei häufig auch die Laute ihrer Artgenossen auf sie ein, die mit ihnen kommunizieren wollen. Jagmeet Kanwal von der Georgetown University hat nun herausgefunden, wie die Tiere die beiden unterschiedlichen Reize parallel verarbeiten können: Geschickte Arbeitsteilung zwischen rechter und linker Hirnhälfte ermöglicht den Fledermäusen Multitasking.

Schnurrbartfledermäuse | Wie andere Feldermäuse auch orientieren sich Schnurrbartfledermäuse (Pteronotus parnellii) in der Dunkelheit mit Echos. Um dabei nicht durch die Rufe der Artgenossen durcheinander zu kommen, teilen sich die rechte und linke Hälfte im Fledermausgehirn die Arbeit.

Im Labor beschallte der Forscher Schnurrbartfledermäuse der Art Pteronotus parnellii mittels zweier Lautsprecher mit Rufen ihrer Artgenossen, den eigenen Lauten sowie dem zugehörigen Echo. Feine Wolframdrähte – dünner als ein menschliches Haar – maßen dabei die Aktivität einzelner Neurone in den Gehirnen der Tiere.

Wie die Auswertung der Messdaten ergab, verarbeiten die Fledermäuse die beiden akustischen Reize unterschiedlich im primären auditorischen Kortex: Die Neurone in der rechten Hemisphäre antworteten stärker auf die Echoortung als auf die Rufe der Artgenossen. Die linke Hirnhälfte dagegen zeigte sich besonders empfindlich für Veränderungen in der Lautstärke der Kommunikationssignale.

Die Arbeitsteilung im Fledermausgehirn ist allerdings nicht strikt getrennt. Während die rechte Seite bevorzugt auf Echos reagiert, werden links beide Reiztypen gut verarbeitet.

Das Phänomen der Lateralisierung ist auch beim Menschen bekannt. Dadurch können wir etwa gleichzeitig Musik hören und den Gesprächen anderer folgen.

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