Verhaltensforschung: Mut zum Risiko
In der Natur verleitet das Gesetz des Stärkeren die Schwächeren zu Vorsicht und Achtsamkeit. Mit vielen Tricks tarnen und verstecken sich die potenziellen Opfer vor ihren Jägern. Anders Fleckenquerzahnmolche: Sie erhoffen sich langfristig größere Überlebenschanchen, wenn sie besonders viel Risiko eingehen.
Das große Fressen beginnt im Frühjahr: Gerade erst geschlüpft, landen die Larven der Fleckenquerzahnmolche (Ambystoma maculatum) sofort ganz oben auf der Speisekarte ihrer Fressfeinde. Für die ausgewachsenen Marmorquerzahnmolche (Ambystome opacum) sind die wehrlosen Jungtiere eine leichte Beute, entsprechend drastisch dezimieren sie anfangs ihre Population in den Tümpeln.
Der Vorteil der gefräßigen Marmorquerzahnmolche: Ihre Larven schlüpfen bereits im Winter, sodass die Jungtiere bis zum Frühling bereits groß und hungrig sind. Die frischen Fleckenquerzahnmolche sind dann ein gefundenes Fressen. Wie viel Risiko die überrumpelten Jungtiere von A. macualtum bei ihrer eigenen Futtersuche eingehen, sollte deshalb gut überlegt sein. Schließlich erweisen sich Rendevous mit den nimmersatten Marmorquerzahnmolchen in der Regel als äußerst einseitige Begegnungen.
Üblicherweise verhalten sich die meisten Beutetiere bei ihrer Nahrungssuche deshalb weitaus vorsichtiger und schränken etwa ihre Nahrungssuche ein, sobald sie Prädatoren in ihrer Nähe spüren. Sie verstecken sich dann so lange, bis die Gefahr wieder nachlässt.
Ganz anders die Fleckenquerzahnmolche: Sie lieben das Risiko, wie Mark Urban von der Yale-Universität in New Haven zeigen konnte. Er untersuchte insgesamt zehn Populationen von A. maculatum und beobachte dabei speziell die Nahrungssuche der Jungtiere. Sein Ergebnis: Je größer die Gefahr durch die Marmorquerzahnmolche, desto leichtsinniger schwirrten die Salamander im Weiher umher – und wurden oft zu einer leichten Beute für ihre Jäger.
Doch warum gehen die Salamander so große Risiken bei ihrer Nahrungssuche ein, anstatt ihre Fressfeinde zu meiden? Handeln sie schlicht fahrlässig oder doch berechnend? Bei den Fleckenquerzahnmolchen scheint tatsächlich Letzteres der Fall zu sein. Schließlich wachsen die Jungtiere umso schneller, je mehr Nährstoffe sie beim Fressen aufnehmen. Nach vier Wochen sind sie dann bereits so groß, dass die Marmorquerzahnmolche sie nicht mehr angreifen – denn die können ausschließlich mundgerechte Portionen verspeisen. Haben sie die kritische Größe erreicht, können sich die Fleckenquerzahnmolche fortan sicher fühlen.
Dieser Größenvorteil überwiegt insgesamt die massiven Verluste, welche die Fleckenquerzahnmolche innerhalb der ersten Wochen hinnehmen mussten. Urban vermutet nun, dass auch andere Beutetiere in der Nähe ihrer Prädatoren größere Risiken eingehen, wenn sie damit jene Lebensspanne verkürzen, in der sie durch Räuber massiv bedroht werden.
Der Vorteil der gefräßigen Marmorquerzahnmolche: Ihre Larven schlüpfen bereits im Winter, sodass die Jungtiere bis zum Frühling bereits groß und hungrig sind. Die frischen Fleckenquerzahnmolche sind dann ein gefundenes Fressen. Wie viel Risiko die überrumpelten Jungtiere von A. macualtum bei ihrer eigenen Futtersuche eingehen, sollte deshalb gut überlegt sein. Schließlich erweisen sich Rendevous mit den nimmersatten Marmorquerzahnmolchen in der Regel als äußerst einseitige Begegnungen.
Üblicherweise verhalten sich die meisten Beutetiere bei ihrer Nahrungssuche deshalb weitaus vorsichtiger und schränken etwa ihre Nahrungssuche ein, sobald sie Prädatoren in ihrer Nähe spüren. Sie verstecken sich dann so lange, bis die Gefahr wieder nachlässt.
Ganz anders die Fleckenquerzahnmolche: Sie lieben das Risiko, wie Mark Urban von der Yale-Universität in New Haven zeigen konnte. Er untersuchte insgesamt zehn Populationen von A. maculatum und beobachte dabei speziell die Nahrungssuche der Jungtiere. Sein Ergebnis: Je größer die Gefahr durch die Marmorquerzahnmolche, desto leichtsinniger schwirrten die Salamander im Weiher umher – und wurden oft zu einer leichten Beute für ihre Jäger.
Doch warum gehen die Salamander so große Risiken bei ihrer Nahrungssuche ein, anstatt ihre Fressfeinde zu meiden? Handeln sie schlicht fahrlässig oder doch berechnend? Bei den Fleckenquerzahnmolchen scheint tatsächlich Letzteres der Fall zu sein. Schließlich wachsen die Jungtiere umso schneller, je mehr Nährstoffe sie beim Fressen aufnehmen. Nach vier Wochen sind sie dann bereits so groß, dass die Marmorquerzahnmolche sie nicht mehr angreifen – denn die können ausschließlich mundgerechte Portionen verspeisen. Haben sie die kritische Größe erreicht, können sich die Fleckenquerzahnmolche fortan sicher fühlen.
Dieser Größenvorteil überwiegt insgesamt die massiven Verluste, welche die Fleckenquerzahnmolche innerhalb der ersten Wochen hinnehmen mussten. Urban vermutet nun, dass auch andere Beutetiere in der Nähe ihrer Prädatoren größere Risiken eingehen, wenn sie damit jene Lebensspanne verkürzen, in der sie durch Räuber massiv bedroht werden.
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