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Himmelskörper: Neuer Masserekord eines Sterns

Emissionsnebel NGC 3603
Ein Stern im südlichen Teil der Galaxis vereint 114 Sonnenmassen in sich und ist damit das bislang massereichste Gestirn, das Astronomen kennen. Der bisherige Rekord lag bei nur 83 Sonnenmassen.

Anthony Moffat von der Universität Montréal und seine Kollegen entdeckten den enorm leuchtkräftigen Stern namens A1 in einem Binärsystem im Sternhaufen NGC 3603 – etwa 20 000 Lichtjahre entfernt. A1 und sein Begleiter, der immerhin 84 Sonnenmassen besitzt, umrunden sich gegenseitig in weniger als vier Tagen, berichten die Wissenschaftler.

Sie beobachteten das System mit einem speziell entwickelten Instrument am Very Large Telescope (VLT) in Chile und schlossen mittels der Spektren auf die Bahnparameter der Sterne, wie etwa Periode oder Geschwindigkeit. Aus diesen Größen konnten sie schließlich ihre Masse ableiten. Dabei kombinierten die Forscher ihre Daten mit infraroten Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble, die eine gegenseitige Bedeckung im Doppelsternsystem zeigen. Dies zu beobachten ist nur möglich, wenn die Erde in der Bahnebene der beiden Gestirne liegt.

Astronomen erwarten Sterne mit bis zu 150 Sonnenmassen. Theoretischen Modellen zufolge dominiert bei höheren Massen der nach außen gerichtete Strahlungsdruck über die Gravitation. Da letztere den Stern zusammenhält, würde der Stern somit instabil werden. (mp)

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