Orogenese: Odyssee eines Gebirgszugs
In weniger als 50 Kilometern geht es hier von der heißen Karibikküste hinauf ins ewige Eis des Pico Cristóbal Colón, des höchsten Bergs Kolumbiens. Er ragt in der Sierra Nevada de Santa Marta empor, die ihrerseits das höchste Küstengebirge der Welt ist – und gleichzeitig eines mit einer sehr bewegten Geschichte, wie Augustin Cardona und German Ojeda vom Smithsonian Tropical Research Institute in Panama berichten.
Die Berge der Sierra bestehen aus verschiedensten vulkanischen und metamorphen Gesteinen, was auf die zahlreichen geologischen Prozesse hinweist, die hier am Werk waren. Die anhand verschiedener paläomagnetischer, geochemischer, geochronologischer und anderer Verfahren ermittelten Daten deuten an, dass der Gebirgsstock beispielsweise während der letzten 170 Millionen Jahre durch die Plattentektonik über 2200 Kilometer aus dem heutigen Peru in den Nordosten Kolumbiens gedriftet ist. Auf diesem Weg hat sich die Sierra Nevada de Santa Marta im Uhrzeigersinn gedreht, bevor sich ihr Plattenbruchstück in den südamerikanischen Kontinent eingefügt hat. Dadurch entstand gleichzeitig ein völlig neues Becken, das das Gebirge von den Anden isoliert.
Die Geschichte der Sierra reicht allerdings noch weiter zurück: Einige der Gesteine sind über eine Milliarde Jahre alt und wurden mehrfach gehoben. Auch gehörte der Krustenblock, der Terran, ursprünglich womöglich zu Laurentia – dem nordamerikanischen Urkontinent –, bevor er abbrach und später mit dem amazonischen Terran verschmolz. Auf seiner Reise über Subduktionszonen und Hotspots öffneten sich Vulkane im Gebirge, die später wieder erloschen und verschwanden, während ihre Gesteine überprägt und umgeformt wurden. Heute schiebt sich die Region über die Karibische Platte, weshalb vor der Küste im Bereich der Subduktionszone ein Tiefseegraben klafft und immer wieder schwere Erdbeben in der Region drohen.
Im Gebirge selbst entstand durch die lange Isolation von anderen Bergketten eine einzigartige Flora und Fauna mit zahlreichen Endemiten, die teils auf engstem Raum leben. Zugleich erhielten sich in den abgelegenen Tälern einige wenige präkolumbianische Kulturen, die noch kaum von der Moderne beeinflusst wurden. Wegen dieser hohen Bedeutung richtete die kolumbianische Regierung hier einen Nationalpark und Indianerreservate ein, die seit 1979 als Welterbe anerkannt sind. (dl)
Die Berge der Sierra bestehen aus verschiedensten vulkanischen und metamorphen Gesteinen, was auf die zahlreichen geologischen Prozesse hinweist, die hier am Werk waren. Die anhand verschiedener paläomagnetischer, geochemischer, geochronologischer und anderer Verfahren ermittelten Daten deuten an, dass der Gebirgsstock beispielsweise während der letzten 170 Millionen Jahre durch die Plattentektonik über 2200 Kilometer aus dem heutigen Peru in den Nordosten Kolumbiens gedriftet ist. Auf diesem Weg hat sich die Sierra Nevada de Santa Marta im Uhrzeigersinn gedreht, bevor sich ihr Plattenbruchstück in den südamerikanischen Kontinent eingefügt hat. Dadurch entstand gleichzeitig ein völlig neues Becken, das das Gebirge von den Anden isoliert.
Die Geschichte der Sierra reicht allerdings noch weiter zurück: Einige der Gesteine sind über eine Milliarde Jahre alt und wurden mehrfach gehoben. Auch gehörte der Krustenblock, der Terran, ursprünglich womöglich zu Laurentia – dem nordamerikanischen Urkontinent –, bevor er abbrach und später mit dem amazonischen Terran verschmolz. Auf seiner Reise über Subduktionszonen und Hotspots öffneten sich Vulkane im Gebirge, die später wieder erloschen und verschwanden, während ihre Gesteine überprägt und umgeformt wurden. Heute schiebt sich die Region über die Karibische Platte, weshalb vor der Küste im Bereich der Subduktionszone ein Tiefseegraben klafft und immer wieder schwere Erdbeben in der Region drohen.
Im Gebirge selbst entstand durch die lange Isolation von anderen Bergketten eine einzigartige Flora und Fauna mit zahlreichen Endemiten, die teils auf engstem Raum leben. Zugleich erhielten sich in den abgelegenen Tälern einige wenige präkolumbianische Kulturen, die noch kaum von der Moderne beeinflusst wurden. Wegen dieser hohen Bedeutung richtete die kolumbianische Regierung hier einen Nationalpark und Indianerreservate ein, die seit 1979 als Welterbe anerkannt sind. (dl)
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