Köln: Reliquien des Heiligen Severin offenbar echt
Die Reliquienlade des Heiligen Severin enthielt tatsächlich, was sie versprach: In dem Gebeinkasten einer Kölner Pfarrkirche ruhten offenbar die echten Knochen des Namenspatrons St. Severin, der im 4. Jahrhundert n. Chr. das Amt des Kölner Erzbischofs bekleidete.
Zudem waren die Gebeine in kostbare Seidengewebe des 4. bis 5. Jahrhunderts eingeschlagen, deren Farbenpracht die Jahrhunderte fast unbeschadet überdauerte. Die typisch orientalischen Motive belegen, das die Textilien aus Zentralasien importiert wurden – denn "bis zum 6. Jahrhundert war die Kunst der Seidenproduktion in Europa nicht bekannt", erklärt die Archäologin Sabine Schrenk von der Universität Bonn.
Die Entdeckung der Lade ist einem Regenschauer zu verdanken: Sie befand sich nämlich in einem Schrein der Kirche, der 1999 bei einer Prozession nass wurde. Um sicher zu gehen, dass der Inhalt keinen Schaden genommen hatte, öffnete man den Schrein und stieß so auf den versiegelten Reliquienkasten. (kb)
Forscher um die Archäobotanikerin Ursula Tegtmeier von der Universität Köln datierten die Knochen mittels einer Radiokohlenstoff-Analyse. Das Ergebnis: Ihr Alter von rund 1600 Jahren deckt sich mit dem Todesdatum des Heiligen, der um 400 n. Chr. verstarb.
Zudem waren die Gebeine in kostbare Seidengewebe des 4. bis 5. Jahrhunderts eingeschlagen, deren Farbenpracht die Jahrhunderte fast unbeschadet überdauerte. Die typisch orientalischen Motive belegen, das die Textilien aus Zentralasien importiert wurden – denn "bis zum 6. Jahrhundert war die Kunst der Seidenproduktion in Europa nicht bekannt", erklärt die Archäologin Sabine Schrenk von der Universität Bonn.
Einer mittelalterlichen Urkunde zufolge ließ Erzbischof Wilchfried im Jahr 948 n. Chr. die Reliquien des Heiligen Severin umbetten – vermutlich in besagte Lade. Dies bestätigen jedenfalls dendrochronologische Untersuchungen des Holzes sowie ein Siegel Wilchfrieds auf der Knochentruhe; übrigens das älteste bischöfliche Siegel der Stadt.
Die Entdeckung der Lade ist einem Regenschauer zu verdanken: Sie befand sich nämlich in einem Schrein der Kirche, der 1999 bei einer Prozession nass wurde. Um sicher zu gehen, dass der Inhalt keinen Schaden genommen hatte, öffnete man den Schrein und stieß so auf den versiegelten Reliquienkasten. (kb)
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