Ornithologie: Schafswolle für den Geier
Für einen Aasfresser besitzt der Schmutzgeier ein bemerkenswert weißes Gefieder. Doch das ist nicht das einzig Auffällige, das der auch in Südeuropa beheimatete Vogel an den Tag legt: Afrikanische Artgenossen benutzen beispielsweise Steine, um damit die Schale von Straußeneiern zu knacken. Wie Josef Schmutz von der University of Saskatchewan in Saskatoon nun belegt, ist das aber nicht die einzige Form des Werkzeuggebrauchs, die Neophron percnopterus an den Tag legt: Zumindest bulgarische Schmutzgeier sammeln mit Holzstückchen Schafwolle auf, um sie in ihre Nester einzuweben.
In einem Fall beobachteten die beiden Bulgaren sogar, wie ein Schmutzgeier durch ein offenes Fenster in eine Scheune glitt, in der zuvor ebenfalls Schafschur stattgefunden hatte. Wenig später tauchte der Vogel wieder auf, platzierte sein Wollbündel auf dem Dach und ging erneut auf Haarfang, bis er genügend zusammenhatte. Dann entsorgte er sein Hilfsmittel und flog mit einem veritablen Wollbündel von dannen. Am Ende polstern die Geier mit dem weichen Material ihre Nester aus Zweigen aus, die sie auf Klippen und in Felsspalten errichten.
Von diesem einzigartigen Verhalten berichteten Stefanov und Stoyanova dem "Journal of Raptor Research", sie starben jedoch in einem Autounfall, bevor der Artikel erfolgreich durch die Gremien geschleust worden war. Josef Schmutz entdeckte den Schrieb jetzt wieder und überarbeitete ihn mit dem Schmutzgeierexperten José Donázar von der Estación Biológica de Doñana in Sevilla. Die sei schließlich der erste dokumentierte Fall, dass Vögel Zweige derart als Werkzeug einsetzen, so Donázar. Arten wie die Geradeschnabelkrähe von der Insel Neukaledonien oder der Spechtfink von Galapagos nutzen sie ausschließlich zur Nahrungssuche. (dl)
Entdeckt hatten dieses Verhalten die beiden bulgarischen Amateurornithologen Nikolai Stefanov und Yva Stoyanova im Vratsagebirge im Nordwesten ihres Landes: Sie beobachteten, wie Schmutzgeier in der Nähe von Gattern warteten, bis Hirten ihre Schafe geschoren hatten. Sobald die Tiere und ihre Hüter den Bereich verlassen hatten, flogen sie heran, um am Boden mit Hilfe von kleinen Zweigen die Wollfäden aufzusammeln. Insgesamt fünf Vögel setzten die Stöckchen wie Rechen ein, mit denen sie die Haare der Säuger aus der Vegetation kämmten.
In einem Fall beobachteten die beiden Bulgaren sogar, wie ein Schmutzgeier durch ein offenes Fenster in eine Scheune glitt, in der zuvor ebenfalls Schafschur stattgefunden hatte. Wenig später tauchte der Vogel wieder auf, platzierte sein Wollbündel auf dem Dach und ging erneut auf Haarfang, bis er genügend zusammenhatte. Dann entsorgte er sein Hilfsmittel und flog mit einem veritablen Wollbündel von dannen. Am Ende polstern die Geier mit dem weichen Material ihre Nester aus Zweigen aus, die sie auf Klippen und in Felsspalten errichten.
Von diesem einzigartigen Verhalten berichteten Stefanov und Stoyanova dem "Journal of Raptor Research", sie starben jedoch in einem Autounfall, bevor der Artikel erfolgreich durch die Gremien geschleust worden war. Josef Schmutz entdeckte den Schrieb jetzt wieder und überarbeitete ihn mit dem Schmutzgeierexperten José Donázar von der Estación Biológica de Doñana in Sevilla. Die sei schließlich der erste dokumentierte Fall, dass Vögel Zweige derart als Werkzeug einsetzen, so Donázar. Arten wie die Geradeschnabelkrähe von der Insel Neukaledonien oder der Spechtfink von Galapagos nutzen sie ausschließlich zur Nahrungssuche. (dl)
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