News: Staubtrocken
Die Forscher hatten Satellitenbilder von Wolken betrachtet, die während eines Staubsturmes vom Atlantischen Ozean über das nördliche Afrika zogen. Die Aufnahmen der NASA Tropical Rainfall Measurement Mission (TRMM) zeigten deutlich, wie die Tropfengröße anstieg, je weiter die Wolken von jenem Staubsturm entfernt waren.
Des Rätsels Lösung dieses, im Gegensatz jeder Erwartung stehenden Phänomens liegt in der Größe und Beschaffenheit der Staubpartikel. Die Forscher hatten eigentlich gedacht, dass größere Staubkörner auch mehr Wasser binden und so schließlich auch größere Tropfen bilden - sich die Wolke also entsprechend schneller entleeren würde. Doch ist dies mitnichten der Fall, denn Laboranalysen ergaben, das gerade die grobkörnigen Bestandteile heftiger Staubstürme das Regnen verhindern: Die Quarzsande können schlichtweg zu wenig Wasser aufnehmen.
Hinzu kommt, dass sich das Wasser in Wolken hoher Staubdichte auf übermäßig viele Kondensationskeime verteilt. So schaffen es die einzelnen Tröpfchen kaum, zu schweren Tropfen heranzuwachsen.
Es scheint deshalb, als ob die Staubstürme nicht das Resultat zunehmender Trockenheit sind, sondern im Gegenteil womöglich dessen Ursache. Die zunehmende Zerstörung der Böden durch grasende und und alles niederstampfende Rinderherden bewirkt, dass die Stürme immer wirksamer angreifen und immer größere Mengen Staub in die Atmosphäre wirbeln: ein fataler Teufelskreis entsteht. Die Forscher halten es deshalb für möglich, dass dies ein Grund für die nunmehr seit Jahrzehnten anhaltende Dürre in der afrikanischen Sahel-Zone ist.
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