Parasitologie: T. rex als Opfer von Einzellern
Große Fleisch fressende Dinosaurier wie Tyrannosaurus rex könnten häufiger als bislang beachtet an Parasitenbefall zu Grunde gegangen sein, vermuten Steven Salisbury von der australischen University of Queensland und seine Kollegen. Die Wissenschaftler kamen zu diesem Schluss, nachdem sie kleine Löcher in den Schädelfossilien von sieben T.-rex-Exemplaren als Hinweise auf Parasitenbefall deuteten.
Solche Lochspuren sind bislang oft als Wunden angesehen worden, die Folge von Kampf oder Jagd waren. Tatsächlich ähneln sie aber mehr Spuren, die der einzellige Schmarotzer Trichomonas gallinae noch heute in den Schädeln von infizierten Raubvögeln hinterlässt. Die ins Gewebe auswandernden Einzeller verursachen deutliche Lochspuren mit typischerweise glatten Rändern in charakteristischen Regionen des Schädel. Die Löcher in den untersuchten Dinosaurierschädeln ähneln diesem Typus eher als unregelmäßigen Biss- und Klauenwunden, die überall auftreten sollten, so die Forscher.
Schwere Trichomonas-Infektionen dürften durchaus den Tod der Tiere nach sich gezogen haben, meinen die Forscher. Ein Beispiel könnte das im Field-Museum von Chicago ausgestellte berühmte Exemplar "Sue" sein: Der Lochfraß im Schädel des T.-rex-Weibchens legt nahe, dass Rachen, Schlund und Maul so stark von der Infektion betroffen waren, dass der Saurier schlicht verhungern musste. (jo)
Solche Lochspuren sind bislang oft als Wunden angesehen worden, die Folge von Kampf oder Jagd waren. Tatsächlich ähneln sie aber mehr Spuren, die der einzellige Schmarotzer Trichomonas gallinae noch heute in den Schädeln von infizierten Raubvögeln hinterlässt. Die ins Gewebe auswandernden Einzeller verursachen deutliche Lochspuren mit typischerweise glatten Rändern in charakteristischen Regionen des Schädel. Die Löcher in den untersuchten Dinosaurierschädeln ähneln diesem Typus eher als unregelmäßigen Biss- und Klauenwunden, die überall auftreten sollten, so die Forscher.
Heute ziehen sich Greife gelegentlich den Parasiten zu, zum Beispiel von infizierten Tauben, unter denen Trichomonas häufig symptomlos kursiert. Falken oder Habichte tötet er dagegen oft. Womöglich habe sich in der Kreidezeit ein ähnlicher Prozess im Ökosystem des Vogelvorfahren Dinosaurier abgespielt: Die Tyrannosaurier könnten sich dabei untereinander über Speichel, Bisswunden oder durch das gemeinsame Fressen von Aas angesteckt haben. Womöglich existierten auch Saurier, die als Reservoirwirt von Trichomonaden ohne Symptome befallen wurden und den Schmarotzer auf die großen Raubsaurier übertrugen, sobald sie ihnen zum Opfer fielen. Die löchrigen Trichomonas-Spuren fehlen bei allen anderen Dinosaurierarten außer T. rex.
Schwere Trichomonas-Infektionen dürften durchaus den Tod der Tiere nach sich gezogen haben, meinen die Forscher. Ein Beispiel könnte das im Field-Museum von Chicago ausgestellte berühmte Exemplar "Sue" sein: Der Lochfraß im Schädel des T.-rex-Weibchens legt nahe, dass Rachen, Schlund und Maul so stark von der Infektion betroffen waren, dass der Saurier schlicht verhungern musste. (jo)
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