Forschungspolitik: Unterdurchschnittlich
Die 500 bedeutendsten Firmen mit Sitz in der Europäischen Union gaben im Jahr 2003 etwas mehr als 100 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus. Das klingt viel, ist aber nur knapp die Hälfte von dem, was die 500 größten Nicht-EU-Firmen im gleichen Zeitraum für ihre Investitionen in die Zukunft springen ließen.
Über fünfeinhalb Milliarden Euro gaben DaimlerChrysler und Siemens im Jahr 2003 jeweils für Forschung und Entwicklung aus. Sie sind damit Spitzenreiter in der Europäischen Union und gehören zugleich zu den Top Ten der Welt. Nur die beiden amerikanischen Firmen Ford und Pfizer überboten die Deutschen mit jeweils knapp sechs Milliarden Euro. Das geht aus einer aktuellen Übersicht hervor, welche die Europäische Kommission am Freitag vorstellte.
Auf den Plätzen drei bis fünf der technologieorientierten Unternehmen mit Sitz in einem EU-Land befinden sich Volkswagen, Nokia (Finnland) sowie GlaxoSmithKline (Großbritannien). Damit ist das Siegerpodest der europäischen Rangliste gleich mit drei deutschen Firmen besetzt, wobei Volkswagen mit jährlichen Ausgaben von etwas über vier Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung den dritten Platz belegt.
"Wir brauchen mehr Champions"
Das ist dann aber auch schon alles, was der Vergleich mit den Nicht-EU-Staaten an positiven Meldungen hergibt. Die genauere Betrachtung der Statistik ist für die europäische Industrie wenig schmeichelhaft. So nahmen die 500 bedeutendsten Unternehmen aus den Nicht-EU-Ländern mit fast 200 Milliarden Euro nahezu doppelt so viel Geld in die Hand, um neue Erkenntnisse zu gewinnen oder an ihren Produkten zu feilen, wie die 500 größten Firmen mit Sitz in der EU, die auf knapp über 100 Milliarden Euro kamen.
Die hat 2003 aber sogar zwei Prozent weniger in die Entwicklung zukünftiger Technologien gesteckt als im Jahr zuvor, während die Nicht-EU-Firmen ihre Ausgaben um durchschnittlich 3,9 Prozent erhöhten. Das ist für die Kommission äußerst prekär. Schließlich schultert die Industrie zwei Drittel aller Forschungsausgaben. Ohne ihren Beitrag schafft die EU ihr selbst gestecktes Ziel daher niemals.
Dabei geht es um beträchtliche Summen: Die Forschungsmaschinerie der insgesamt eintausend untersuchten Firmen entspräche der Leistungskraft eines Landes wie Belgien, das – bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt – immerhin Rang 14 unter den OECD-Staaten einnimmt.
Nur wenige Firmen
Bei genauerem Hinsehen tragen nur wenige große Firmen die Hauptlast der Forschungsanstrengungen. Beispielsweise schultern die zwanzig forschungsintensivsten europäischen Firmen über die Hälfte aller Investitionen. Zudem verteilen sich die Gelder sehr ungleichmäßig auf die industriellen Sektoren. Am meisten Geld pumpen die Konzerne der Automobilindustrie in die Forschung, gefolgt von Pharma- und Biotechnologiefirmen sowie Unternehmen der Informationstechnik und Elektronik.
In Deutschland, Frankreich und Großbritannien sitzen die aktivsten europäischen Firmen. Unternehmen dieser Länder machen rund drei Viertel aller industriellen Forschungsgelder in der EU locker.
Auf den Plätzen drei bis fünf der technologieorientierten Unternehmen mit Sitz in einem EU-Land befinden sich Volkswagen, Nokia (Finnland) sowie GlaxoSmithKline (Großbritannien). Damit ist das Siegerpodest der europäischen Rangliste gleich mit drei deutschen Firmen besetzt, wobei Volkswagen mit jährlichen Ausgaben von etwas über vier Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung den dritten Platz belegt.
"Wir brauchen mehr Champions"
Das ist dann aber auch schon alles, was der Vergleich mit den Nicht-EU-Staaten an positiven Meldungen hergibt. Die genauere Betrachtung der Statistik ist für die europäische Industrie wenig schmeichelhaft. So nahmen die 500 bedeutendsten Unternehmen aus den Nicht-EU-Ländern mit fast 200 Milliarden Euro nahezu doppelt so viel Geld in die Hand, um neue Erkenntnisse zu gewinnen oder an ihren Produkten zu feilen, wie die 500 größten Firmen mit Sitz in der EU, die auf knapp über 100 Milliarden Euro kamen.
Enttäuscht äußerte sich daher auch der neue europäische Forschungskommissar Janez Potocnik. "Wir brauchen mehr europäische Champions", meint er. "Um unser Ziel zu erreichen, Europa bis zum Jahr 2010 zur dynamischsten Wirtschaftsregion der Welt zu machen, müssen wir auf jährlich drei Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung kommen und brauchen daher größere Anstrengungen der Industrie."
Die hat 2003 aber sogar zwei Prozent weniger in die Entwicklung zukünftiger Technologien gesteckt als im Jahr zuvor, während die Nicht-EU-Firmen ihre Ausgaben um durchschnittlich 3,9 Prozent erhöhten. Das ist für die Kommission äußerst prekär. Schließlich schultert die Industrie zwei Drittel aller Forschungsausgaben. Ohne ihren Beitrag schafft die EU ihr selbst gestecktes Ziel daher niemals.
Dabei geht es um beträchtliche Summen: Die Forschungsmaschinerie der insgesamt eintausend untersuchten Firmen entspräche der Leistungskraft eines Landes wie Belgien, das – bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt – immerhin Rang 14 unter den OECD-Staaten einnimmt.
Nur wenige Firmen
Bei genauerem Hinsehen tragen nur wenige große Firmen die Hauptlast der Forschungsanstrengungen. Beispielsweise schultern die zwanzig forschungsintensivsten europäischen Firmen über die Hälfte aller Investitionen. Zudem verteilen sich die Gelder sehr ungleichmäßig auf die industriellen Sektoren. Am meisten Geld pumpen die Konzerne der Automobilindustrie in die Forschung, gefolgt von Pharma- und Biotechnologiefirmen sowie Unternehmen der Informationstechnik und Elektronik.
In Deutschland, Frankreich und Großbritannien sitzen die aktivsten europäischen Firmen. Unternehmen dieser Länder machen rund drei Viertel aller industriellen Forschungsgelder in der EU locker.
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