News: Viel gewinnt
Artenvielfalt von Pflanzen auf Agrarflächen spielt eine wesentliche Rolle für das Gedeihen der Kulturpflanzen und bei der Produktion von Biomasse. Das haben jetzt David Tilman und seine Kollegen von der University of Minnesota in St. Paul zusammen mit Forschern der University of Nebraska in Lincoln in einer Langzeitstudie bewiesen und die Diskussion auf ein solides Fundament gestellt.
Ökologische Langzeitstudien sind aussagekräftig und bestens geeignet, um über komplexe Zusammenhänge wie die Wirkungsweisen in einem Ökosystem Auskunft zu geben. Selten sind sie leider auch, denn: Viel Geld und Ausdauer benötigt man für ein Ergebnis. Tilman belegte durch seine siebenjährigen Experimente, in denen er 168 Probeflächen mit einer unterschiedlichen Pflanzenartenzahl überwachte, dass keine einzeln angebaute Art so gut gedeihen kann – und damit eine so hohe Biomasse produziert – wie ein "Mix" von verschiedenen Arten nebeneinander.
Die Forscher konnten noch etwas statistisch nachweisen: Der so genannte "Versuchseffekt" - ein viel genannter Experteneinwand in der Diversitäts-Diskussion - ist nicht für größere Diversität und Produktion von mehr Biomasse auf diesen Flächen verantwortlich. Dabei soll es auf Flächen mit vielen Arten wahrscheinlicher als auf Monokulturen sein, dass eine Art alleine eine hohe Biomasse produziert und so das Ergebnis für die Gesamtfläche und für den Vergleich mit einer Monokultur verfälscht.
Flächen mit hoher Diversität sind deshalb so produktiv, betont Tilman, weil die Spezies die vorhandenen Ressourcen besser ausnutzen und voneinander profitieren. Keine Einzelart kann das alles alleine. Gleichzeitig ist das Ökosystem gegenüber wechselnden Umweltbedingungen besser gewappnet.
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