Lebensgemeinschaften: Viren in Bakterien schützen Läuse vor Wespen
Viren unbekämpft schalten und walten zu lassen, kann auch lebensrettend sein, meinen Kerry Oliver von der University of Georgia und seine Kollegen – zumindest für die Grüne Erbsenlaus Acyrthosiphon pisum. Rund 20 Prozent der kleinen Blattläuse sind sicher vor der tödlichen Brut einer Schlupfwespe, weil Bakteriophagen im Inneren der Laus die Attacken der Wespe mit einem Gegenangriff abwehren.
Der APSE-Phage trägt Gene für bestimmte Toxine, die für die Verteidigung der Blattläuse notwendig sind, so die Wissenschaftler. Im Labor gezüchtete Blattläuse, die über Generationen nicht mit Schlupfwespen behelligt werden, behalten zwar die symbiontischen H. defensa-Bakterien, diese aber verlieren nach und nach die APSE-Phagen und damit ihre Toxinwaffe. Solche Blattlausstämme werden dann wieder anfällig gegenüber Schlupfwespenattacken.
Die Schlupfwespe A. ervi wird zur biologischen Bekämpfung von Blattlausplagen recht erfolgreich eingesetzt, zeigt aber bei manchen Stämmen der Schädlinge keine Wirkung. Die Ursache könnte die unterschiedliche Ausstattung der Schädlingspopulationen mit Bakteriophagen-Toxingenen sein, vermuten die Parasitologen. (jo)
Im Normalfall haben die Opfer von Schlupfwespen kaum Verteidigungschancen: Die Parasitoide (etwa die Schlupfwespe Aphidius ervi) injizieren ihre Eier ins Innere ihres Wirtes (etwa der Blattlaus Ac. pisum); die schlüpfenden Wespenlarven fressen den Wirtskörper dann von innen her auf und töten ihn schließlich auf diese Weise. Forscher hatten allerdings erkannt, dass Blattläuse, die den Bakteriensymbionten Hamiltonella defensa tragen, die Schlupfwespenbrut niederkämpfen können und überleben. Die Ursache dafür ist jedoch nicht der Symbiont, sondern ein im Bakterienerbgut schlummerndes Virus namens APSE (A. pisum secundary symbiont), ermittelten nun Oliver und Kollegen.
Der APSE-Phage trägt Gene für bestimmte Toxine, die für die Verteidigung der Blattläuse notwendig sind, so die Wissenschaftler. Im Labor gezüchtete Blattläuse, die über Generationen nicht mit Schlupfwespen behelligt werden, behalten zwar die symbiontischen H. defensa-Bakterien, diese aber verlieren nach und nach die APSE-Phagen und damit ihre Toxinwaffe. Solche Blattlausstämme werden dann wieder anfällig gegenüber Schlupfwespenattacken.
Die Schlupfwespe A. ervi wird zur biologischen Bekämpfung von Blattlausplagen recht erfolgreich eingesetzt, zeigt aber bei manchen Stämmen der Schädlinge keine Wirkung. Die Ursache könnte die unterschiedliche Ausstattung der Schädlingspopulationen mit Bakteriophagen-Toxingenen sein, vermuten die Parasitologen. (jo)
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