Bildgebung: Voodoo statt harte Fakten?
Forscher kritisieren methodische Schwächen von fMRT-Hirnscans.
Die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) ist heute eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren, das neuronale Prozesse bei verschiedenen geistigen Aufgaben sichtbar machen kann. Die Frage, wie verlässlich diese Technik tatsächlich ist, sorgt allerdings seit Jahren für hitzige Debatten. Eine neue Überblicksstudie von Craig Bennett und Michael Miller an der University of California in Santa Barbara stellt den Hightech-Hirnscans ein durchwachsenes Zeugnis aus.
Hauptmanko: Bereits verschiedene Messungen an ein und derselben Person kommen oft zu sehr unterschiedlichen Resultaten. Zeigt ein Messpunkt beim ersten Scan eine signifikant erhöhte Hirnaktivität an, so lässt sich dies beim zweiten Durchgang nur in durchschnittlich 29 Prozent der Fälle reproduzieren. Die Verlässlichkeit bei wiederholten Tests – ein entscheidendes Gütekriterium von Messverfahren – ist somit gering. Bennett und Miller kritisieren besonders, dass in keiner der von ihnen gesichteten Studien diskutiert wurde, wie verlässlich die erhobenen Daten waren. Es scheint unter Experten nicht einmal Konsens über die dabei anzulegenden Qualitätsmaßstäbe zu herrschen.
Viele klinische Studien nutzen überdies Resultate von zahlreichen Patienten aus verschiedenen Einrichtungen. Ein Vergleich der MRT-Technik zeigte jedoch, dass allein auf Grund der unterschiedlichen Hardware die Ergebnisse um bis zu acht Prozent voneinander abweichen. Dies sei sogar noch wenig verglichen mit jenen Differenzen, die zwischen Probanden auftreten: Aufnahmen ein und desselben Gehirns bei zwei völlig unterschiedlichen geistigen Tätigkeiten wiesen oft größere Übereinstimmungen auf als Scans von zwei Personen bei der gleichen Aufgabe.
Laut Bennett und Miller sei die Aussagekraft von fMRT-Daten zwar nicht grundsätzlich in Frage zu stellen. Es komme jedoch darauf an, jeden Test mehrmals zu wiederholen und es mit der statistischen Auswertung sehr genau zu nehmen. (rs)
Bennett C., Miller M.:How reliable are the results from functional magnetic resonance imaging? In: Annals of the New York Academy of Sciences, im Druck.
Hauptmanko: Bereits verschiedene Messungen an ein und derselben Person kommen oft zu sehr unterschiedlichen Resultaten. Zeigt ein Messpunkt beim ersten Scan eine signifikant erhöhte Hirnaktivität an, so lässt sich dies beim zweiten Durchgang nur in durchschnittlich 29 Prozent der Fälle reproduzieren. Die Verlässlichkeit bei wiederholten Tests – ein entscheidendes Gütekriterium von Messverfahren – ist somit gering. Bennett und Miller kritisieren besonders, dass in keiner der von ihnen gesichteten Studien diskutiert wurde, wie verlässlich die erhobenen Daten waren. Es scheint unter Experten nicht einmal Konsens über die dabei anzulegenden Qualitätsmaßstäbe zu herrschen.
Viele klinische Studien nutzen überdies Resultate von zahlreichen Patienten aus verschiedenen Einrichtungen. Ein Vergleich der MRT-Technik zeigte jedoch, dass allein auf Grund der unterschiedlichen Hardware die Ergebnisse um bis zu acht Prozent voneinander abweichen. Dies sei sogar noch wenig verglichen mit jenen Differenzen, die zwischen Probanden auftreten: Aufnahmen ein und desselben Gehirns bei zwei völlig unterschiedlichen geistigen Tätigkeiten wiesen oft größere Übereinstimmungen auf als Scans von zwei Personen bei der gleichen Aufgabe.
Laut Bennett und Miller sei die Aussagekraft von fMRT-Daten zwar nicht grundsätzlich in Frage zu stellen. Es komme jedoch darauf an, jeden Test mehrmals zu wiederholen und es mit der statistischen Auswertung sehr genau zu nehmen. (rs)
Bennett C., Miller M.:How reliable are the results from functional magnetic resonance imaging? In: Annals of the New York Academy of Sciences, im Druck.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben