Tierphysiologie: Wale fressen enorm energieeffizient
Lange Zeit lag im Dunkeln der Tiefe, wie Furchenwale fressen. Vor allem dank der Entwicklung von Sensoren, die sich mit Saugnäpfen auf dem Rücken der Tiere verankern lassen und Daten über deren Bewegungen liefern, konnten Forscher wie Jeremy Goldbogen von der Scripps Institution of Oceanography und seine Kollegen in den vergangen Jahren aber viele Fragen rund um den schwierigen Krillfang der Wale aufklären.
Bei einer Attacke auf einen Krillschwarm schnellen die Tiere regelrecht nach vorne und reißen dabei das Maul auf, das sich auf Grund der dehnbaren Gewebe des Kehlsacks wie ein Ballon aufbläht und so Wassermengen aufnimmt, die sogar das Körpergewicht der marinen Säuger überschreiten. Dabei wird der Wal stark abgebremst. Im nächsten Schritt filtert er seine Beute durch die Barten heraus. Nach bis zu sechs solchen Vorstößen, für die er jedes Mal neu beschleunigen muss, schwimmt er zurück zur Oberfläche, um zu atmen.
Was daher nicht nur Goldbogen und seine Kollegen wunderte: Wie kann der einverleibte Krill ausreichen, den Energiebedarf für diese komplexen und anstrengenden Manöver zu decken? Die Forscher nahmen Maß an zahlreichen Walschädeln, um die maximale Futtermenge abzuschätzen, werteten die Daten mehrerer Waltauchgänge aus, zogen einen Fallschirmspezialisten hinzu, um den Einfluss des sich weitenden Kehlsacks zu erfassen, holten sich aus der Fachliteratur Daten zur Krilldichte in verschiedenen Ozeantiefen – und kommen nach intensivem Rechnen zu dem Schluss: Wale sind Meister energieeffizienter Ernährung.
Denn die Tiere nehmen mit jedem Happen zwischen 35 000 bei niedrigster Krilldichte und 2 Millionen Kilojoule zu sich. Dabei verbrauchen sie aber nur 3000 bis 8000 Kilojoule. Fügten die Forscher noch den Energiebedarf des Ab- und wieder Auftauchens hinzu, verringerte sich zwar die Effizienz, doch betrug die Energieaufnahme bei höchster Beutedichte immer noch das 90-Fache des Verbrauchs.
Warum Wale nun angesichts dieser Bilanz nicht stundenlang tatenlos im Wasser dümpeln, wenn sie mit wenigen Happen doch genug Nahrung zu sich genommen haben, dürfte an der Lebensweise liegen, erklärt Ann Pabst von der University of North Carolina in Wilmington: Sie brauchen den Überschuss, um ihre berühmten Fettreserven anzulegen – von denen sie während der monatelangen Wanderschaft zwischen Futter- und Fortpflanzungsgebieten zehren. (af)
Bei einer Attacke auf einen Krillschwarm schnellen die Tiere regelrecht nach vorne und reißen dabei das Maul auf, das sich auf Grund der dehnbaren Gewebe des Kehlsacks wie ein Ballon aufbläht und so Wassermengen aufnimmt, die sogar das Körpergewicht der marinen Säuger überschreiten. Dabei wird der Wal stark abgebremst. Im nächsten Schritt filtert er seine Beute durch die Barten heraus. Nach bis zu sechs solchen Vorstößen, für die er jedes Mal neu beschleunigen muss, schwimmt er zurück zur Oberfläche, um zu atmen.
Was daher nicht nur Goldbogen und seine Kollegen wunderte: Wie kann der einverleibte Krill ausreichen, den Energiebedarf für diese komplexen und anstrengenden Manöver zu decken? Die Forscher nahmen Maß an zahlreichen Walschädeln, um die maximale Futtermenge abzuschätzen, werteten die Daten mehrerer Waltauchgänge aus, zogen einen Fallschirmspezialisten hinzu, um den Einfluss des sich weitenden Kehlsacks zu erfassen, holten sich aus der Fachliteratur Daten zur Krilldichte in verschiedenen Ozeantiefen – und kommen nach intensivem Rechnen zu dem Schluss: Wale sind Meister energieeffizienter Ernährung.
Denn die Tiere nehmen mit jedem Happen zwischen 35 000 bei niedrigster Krilldichte und 2 Millionen Kilojoule zu sich. Dabei verbrauchen sie aber nur 3000 bis 8000 Kilojoule. Fügten die Forscher noch den Energiebedarf des Ab- und wieder Auftauchens hinzu, verringerte sich zwar die Effizienz, doch betrug die Energieaufnahme bei höchster Beutedichte immer noch das 90-Fache des Verbrauchs.
Warum Wale nun angesichts dieser Bilanz nicht stundenlang tatenlos im Wasser dümpeln, wenn sie mit wenigen Happen doch genug Nahrung zu sich genommen haben, dürfte an der Lebensweise liegen, erklärt Ann Pabst von der University of North Carolina in Wilmington: Sie brauchen den Überschuss, um ihre berühmten Fettreserven anzulegen – von denen sie während der monatelangen Wanderschaft zwischen Futter- und Fortpflanzungsgebieten zehren. (af)
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