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Amityville, Conjuring und Co.: Spukgeschichten und Geisterjagd

Lydia Beneckes Format »Wissenschaft trifft Freundschaft« findet alle 14 Tage live auf Twitch zu unterschiedlichsten Themen und mit wechselnden Gesprächsteilnehmern statt. In der 50. Folge dreht sich alles um Spukgeschichten, Geisterjagd und den »Amityville Horror«.
Angst im Dunkeln

Der Podcast feiert seine 50. Ausgabe mit einem faszinierenden Thema: Spukgeschichten und Geisterjagd. Die Diskussion beginnt mit einem Überblick über berühmte Fälle wie den »Amityville Horror«, wobei der Schwerpunkt auf den kulturellen, psychologischen und historischen Aspekten solcher Phänomene liegt. Eingeladene Experten, darunter Kulturwissenschaftlerin Claudia Preiss, Psychologe Sebastian Bartoschek und Ghosthunter Tom Pedall, erörtern die Ursprünge von Spukphänomenen, die Erwartungen der Menschen und die rationalen Erklärungen, die oft hinter solchen Geschichten stehen. Besonders spannend ist die Diskussion um die psychologischen Mechanismen und kulturellen Narrative, die solche Mythen in unterschiedlichen Gesellschaften antreiben.

Ein zentraler Aspekt der Folge ist die Auseinandersetzung mit dem Amityville-Horror-Fall, der als Beispiel für die mediale und kommerzielle Ausschlachtung von Tragödien dient. Die Experten beleuchten, wie der Mordfall von Ronald DeFeo zu einer inszenierten Geistergeschichte umgewandelt wurde, die weltweit Berühmtheit erlangte. Dabei wird die Rolle von Autoren, Filmemachern und paranormalen »Experten« kritisch hinterfragt. Besonders eindrucksvoll sind die Einblicke in die Motivation der Familie Lutz, die die Geschichte aus finanziellen Schwierigkeiten heraus konstruierte, und wie diese Erzählung durch mediale Verbreitung zum Franchise wurde. Hier zeigt sich, wie eng Gier, Sensationslust und die menschliche Faszination für das Unheimliche verwoben sind.

Abschließend geht der Podcast auf die Verantwortung von Geisterjägern und Medien ein. Während Tom Pedall die ethischen Prinzipien seiner Arbeit hervorhebt und sich klar von esoterischen oder pseudowissenschaftlichen Ansätzen distanziert, wird deutlich, wie oft Menschen mit psychischen Problemen oder in Trauer von unprofessionellen Akteuren ausgenutzt werden. Der Podcast betont die Bedeutung einer sachlichen, wissenschaftlichen Herangehensweise, ohne die Erfahrungen der Betroffenen zu diskreditieren. Gleichzeitig bleibt Raum für humorvolle Reflexionen und kritische Fragen, die das Thema auf erfrischende Weise beleben.

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