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Hausärztliche Versorgung: Primärversorgung über den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM)?

Mit dem Scheitern des GVSG sind viele hausärztliche Träume geplatzt. Doch was ist noch möglich in dieser Legislatur? Und was kommt nach den Wahlen? Hausärzte-Co-Chef Dr. Markus Beier gibt im »ÄrzteTag«-Podcast Antworten.
In einer Umfrage gaben 26 Prozent der Ärzte an, Leitlinien im hausärztlichen Alltag häufig oder gelegentlich anzuwenden
ÄrzteTag
Was halten Sie von einer Primärversorgung über den EBM, Dr. Beier?
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    Zeitweise sah es politisch blendend aus für die Hausärztinnen und Hausärzte. Doch mit dem Scheitern des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) platzten die Träume einer stärkeren Förderung der HZV – und es schien auch, dass es mit der Entbudgetierung nichts wird.

    Nun hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband zusammen mit dem Verband der medizinischen Fachangestellten (vmf) vor der Bundestagswahl eine Petition zur Rettung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung in Gang gesetzt, mit der den Forderungen der Verbände mehr Nachdruck verliehen werden soll.

    Im »ÄrzteTag«-Podcast spricht der Co-Bundesvorsitzende des Verbands Dr. Markus Beier darüber, warum eine solche Petition jetzt dringend erforderlich ist und welche Ziele die Verbände damit verfolgen.

    Doch noch eine Chance auf Entbudgetierung

    Die Hausärztinnen und Hausärzte, so Beier außerdem, gäben die Hoffnung noch immer nicht auf, dass es doch noch etwas werden könnte mit der Entbudgetierung. Dies sei um so wichtiger, als immer mehr KV-Regionen zurück in die Budgetierung rutschten, klagt Beier.

    Am schlimmsten sei es in Hamburg, wo zuletzt eine Auszahlungsquote von 68 Prozent für Hausärzte erreicht worden sei. Im Podcast spricht Beier über die Gründe für die immer dünner werdende Honorardecke – bei zuletzt deutlich gestiegenen Kosten, vor allem für das Personal.

    Und die Hausärztinnen und Hausärzte könnten Glück haben: Die Rest-Ampel aus SPD und Grünen hat sich mit der FDP-Fraktion darauf verständigt, die Entbudgetierung auf den letzten Metern der laufenden Legislaturperiode doch noch umzusetzen. Das wurde nach der Aufnahme des Podcast-Gesprächs mit Beier bekannt.

    Abschreckendes Beispiel NäPA-Pauschale

    Beier spricht im Podcast auch über die vom Verband seit langem geforderte Teampauschale. Diese sei ein schönes Beispiel für die Möglichkeiten einer sinnvollen Förderung einer guten Hausarztmedizin. Die Lösung im EBM mit der NäPA-Pauschale und vielen Einschränkungen sei dagegen ein typisches Beispiel für die Bürokratisierung der Versorgung, die für Praxisteams nur schwer nachzuvollziehen sei.

    Im Podcast erläutert der Hausärzte-Co-Chef, wieso es durchaus eine »gesunde Reaktion des Gehirns ist, sich nicht dauerhaft mit dem Wahnsinn des EBM zu beschäftigen«.

    Beier richtet den Blick aber auch nach vorne, auf die Chancen, die sich dadurch ergeben, dass die primärärztliche Versorgung in mehrere Wahlprogramme der Parteien geschafft haben. Dies sei vor der laufenden Legislaturperiode noch ganz anders gewesen. Aber auch darüber, warum ein Primärarztsystem in der Regelversorgung weder für Patienten noch für Ärztinnen und Ärzte erstrebenswert wäre, spricht der Verbands-Co-Vorsitzende im Podcast.

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