Motiv: seelische Not
Aggressive Gefühle kennen die meisten Menschen – doch diese dunkle Seite der Psyche verdrängen wir gerne. Damit ließe sie sich allerdings nicht beseitigen, mahnt der Psychiater und Psychoanalytiker Michael Günter. Er glaubt, dass der Einsatz von Fäusten oder gar Waffen nicht nur ein Problem bestimmter sozialer Schichten sei, sondern der ganzen Gesellschaft. Wenn sich die Massen für gewaltlastige Filme wie "Terminator" oder "A Clockwork Orange" begeisterten, dann sprächen die Streifen offenbar elementare Gefühle an. In diesem Buch untersucht er die psychologischen Mechanismen von Gewalt deshalb unter anderem am Beispiel von Filmen, aber auch anhand von Fallbeispielen aus seiner Praxis als leitender Oberarzt der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter an der Universität Tübingen.
In knappen Worten berichtet Günter von Kindern, die morden und Feuer legen, sowie von despotischen Managern, die Mitarbeiter und Familie tyrannisieren. Mit Hilfe des psychoanalytischen Ansatzes versucht er jene Erfahrungen im sozialen Umfeld und in der Kindheit sowie die innerpsychischen Prozesse aufzuschlüsseln, die den Weg für Mord und Totschlag bereiten.
Gewalt habe immer etwas mit der Ausübung von Macht zu tun, glaubt der Autor, und deshalb habe sie für diejenigen, die sich besonders hilflos fühlen, einen besonderen Reiz. Ein Kind etwa, das früh seine Bezugsperson verloren habe und misshandelt wurde, könne sich scheinbar aus seinem Opferstatus befreien, indem es selbst zum Täter werde. So setze sich die Spirale der Gewalt auf Seiten der Opfer fort.
Traumatische Erlebnisse und andere negative Erfahrungen dürften aber nicht als Entschuldigung oder gar Freibrief für aggressives Verhalten gelten. Die Bereitschaft zum Einsatz von Gewalt sei uns zwar allen angeboren, aber nur unter bestimmten sozialen Rahmenbedingungen - bei seelischer Not und zwischenmenschlichen Konflikten – versagten die Bewältigungsmechanismen.
Deshalb, so argumentiert Günter, sollten Sozialarbeiter, Pädagogen, Ärzte und Angehörige die Ursachen von Gewalt analysieren und die Bedingungen für Risikogruppen verändern. Dafür müsse man frühen Traumata vorbeugen, Armut und soziale Isolation bekämpfen sowie jugendliche Straftäter rechtzeitig behandeln - auf diese Weise lasse sich auch die Spirale der Gewalt durchbrechen.
In knappen Worten berichtet Günter von Kindern, die morden und Feuer legen, sowie von despotischen Managern, die Mitarbeiter und Familie tyrannisieren. Mit Hilfe des psychoanalytischen Ansatzes versucht er jene Erfahrungen im sozialen Umfeld und in der Kindheit sowie die innerpsychischen Prozesse aufzuschlüsseln, die den Weg für Mord und Totschlag bereiten.
Gewalt habe immer etwas mit der Ausübung von Macht zu tun, glaubt der Autor, und deshalb habe sie für diejenigen, die sich besonders hilflos fühlen, einen besonderen Reiz. Ein Kind etwa, das früh seine Bezugsperson verloren habe und misshandelt wurde, könne sich scheinbar aus seinem Opferstatus befreien, indem es selbst zum Täter werde. So setze sich die Spirale der Gewalt auf Seiten der Opfer fort.
Traumatische Erlebnisse und andere negative Erfahrungen dürften aber nicht als Entschuldigung oder gar Freibrief für aggressives Verhalten gelten. Die Bereitschaft zum Einsatz von Gewalt sei uns zwar allen angeboren, aber nur unter bestimmten sozialen Rahmenbedingungen - bei seelischer Not und zwischenmenschlichen Konflikten – versagten die Bewältigungsmechanismen.
Deshalb, so argumentiert Günter, sollten Sozialarbeiter, Pädagogen, Ärzte und Angehörige die Ursachen von Gewalt analysieren und die Bedingungen für Risikogruppen verändern. Dafür müsse man frühen Traumata vorbeugen, Armut und soziale Isolation bekämpfen sowie jugendliche Straftäter rechtzeitig behandeln - auf diese Weise lasse sich auch die Spirale der Gewalt durchbrechen.
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