Lexikon der Chemie: Trockeneis
Trockeneis, Kohlendioxid CO2 in fester Form. T. geht bei normalem Umgebungsdruck unter Wärmeaufnahme vom festen Zustand unmittelbar in den gasförmigen Zustand über (Sublimation) und hinterläßt im Gegensatz zum Wassereis (Eis) keinen flüssigen Rückstand. Die Ursache für dieses Zustandsverhalten ist der hohe Tripelpunktsdruck des CO2 von 0,52 MPa. Bei 0,1013 MPa beträgt die Sublimationstemperatur -78,5 °C. T. sieht opalweiß aus und hat je nach Herstellungsverfahren eine Dichte von 1,4 bis 1,57 kg dm-3. Die Sublimationsenthalpie beträgt 573 kJ/kg. T. wird zur einmaligen Kälteerzeugung verwendet und dient als Kälteträger.
Die je Kilogramm ausnutzbare Kälteleistung ist noch um die Wärmeaufnahme des Gases größer, die wiederum von der Temperatur abhängt, die man bei der Kühlung erreichen will. Bei einer Temperatur von -30 °C kann man mit ≈ 600 kJ/kg rechnen. Infolge der hohen Dichte hat T. somit ein außerordentlich großes Kältespeichervermögen je Volumeneinheit (≈ 900 kJ/dm3) Die Vorteile gegenüber Wassereis bestehen in der wesentlich tieferen Temperaturlage, der größeren spezifischen Kälteleistung sowie der direkten Umwandlung in die Gasphase.
Zur Herstellung von T. wird gasförmiges CO2 verdichtet, verflüssigt und danach mehrmals entspannt. Es entsteht ein Anteil von festem CO2 in Form von Kohlensäureschnee. Durch anschließendes Pressen gewinnt man das T. in Blöcken oder als Pellets (Granulat).
T. ist ungiftig, nicht brennbar, inert, geruchlos und bakteriostatisch.
Beim Umgang mit T. sind Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und entsprechende Sicherheitsvorschriften zu beachten.
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