Meereserwärmung: Natürlicher Thermostat schützt Korallen
Ein natürlicher Regulator sorgt womöglich dafür, dass sich warme Meeresregionen nicht übermäßig aufheizen. Dadurch schützt er offensichtlich die dort vorkommenden Korallenriffe vor der tödlichen Bleiche, bei der die Korallen ihre symbiontischen Algen ausstoßen und dadurch ihre Versorgungslage drastisch verschlechtern.
Entdeckt wurde dieser Thermostat von Joan Kleypas vom National Center for Atmospheric Research in Boulder und ihren Kollegen im Westpazifik nordöstlich von Australien. Während weltweit die Wassertemperaturen in den letzten dreißig Jahren um 0,5 bis 0,7 Grad Celsius gestiegen sind, erwärmte sich diese Region nur um 0,1 Grad Celsius. Gleichzeitig traten hier seit 1980 auch nur vier Ausbrüche an Korallenbleiche auf, während in der Karibik, im Great Barrier Reef oder rund um die Philippinen deutlich häufiger Riffe abstarben – ein Prozess, der einsetzt, wenn die Wassertemperaturen einen bestimmten oberen Schwellenwert überschreiten.
Die geringe Temperatursteigerung im so genannten Westpazifischen Wärmepool führen die Forscher auf natürliche Rückkopplungen zurück: Erhitzte sich das Meer bis zu einem bestimmten Grad, verdunstete mehr Wasser mit entsprechend kühlendem Effekt, lautet eine der Theorien. Die gebildeten Wolken schirmten wiederum die Sonneneinstrahlung ab und verhinderten so weitere Aufheizung. Zudem veränderten sich Strömungen im Ozean und führten kälteres Wasser heran.
Allerdings bewegen sich die Wassertemperaturen im Beobachtungsgebiet bereits um 29 Grad Celsius und damit am oberen Limit für gesunde Korallenbestände. Die lokalen Arten könnten daher besser an Hitze angepasst sein, so Kleypas. Sie verkraften die – geringe – Temperaturzunahme besser als Spezies, die in etwas kühleren Gefilden wachsen.
Unklar ist außerdem, ob der Thermostat auch zukünftig regelnd eingreifen kann: Computersimulationen deuten an, dass sich der Wärmepool in den nächsten Jahrzehnten ähnlich schnell aufheizen wird wie umgebende Meeresregionen. Ob dies aber einem beschleunigten Klimawandel geschuldet ist, der die Regulationsmechanismen überfordert, oder aber einem unzureichenden Computerprogramm, vermögen die Wissenschaftler nicht zu sagen. (dl)
Entdeckt wurde dieser Thermostat von Joan Kleypas vom National Center for Atmospheric Research in Boulder und ihren Kollegen im Westpazifik nordöstlich von Australien. Während weltweit die Wassertemperaturen in den letzten dreißig Jahren um 0,5 bis 0,7 Grad Celsius gestiegen sind, erwärmte sich diese Region nur um 0,1 Grad Celsius. Gleichzeitig traten hier seit 1980 auch nur vier Ausbrüche an Korallenbleiche auf, während in der Karibik, im Great Barrier Reef oder rund um die Philippinen deutlich häufiger Riffe abstarben – ein Prozess, der einsetzt, wenn die Wassertemperaturen einen bestimmten oberen Schwellenwert überschreiten.
Die geringe Temperatursteigerung im so genannten Westpazifischen Wärmepool führen die Forscher auf natürliche Rückkopplungen zurück: Erhitzte sich das Meer bis zu einem bestimmten Grad, verdunstete mehr Wasser mit entsprechend kühlendem Effekt, lautet eine der Theorien. Die gebildeten Wolken schirmten wiederum die Sonneneinstrahlung ab und verhinderten so weitere Aufheizung. Zudem veränderten sich Strömungen im Ozean und führten kälteres Wasser heran.
Allerdings bewegen sich die Wassertemperaturen im Beobachtungsgebiet bereits um 29 Grad Celsius und damit am oberen Limit für gesunde Korallenbestände. Die lokalen Arten könnten daher besser an Hitze angepasst sein, so Kleypas. Sie verkraften die – geringe – Temperaturzunahme besser als Spezies, die in etwas kühleren Gefilden wachsen.
Unklar ist außerdem, ob der Thermostat auch zukünftig regelnd eingreifen kann: Computersimulationen deuten an, dass sich der Wärmepool in den nächsten Jahrzehnten ähnlich schnell aufheizen wird wie umgebende Meeresregionen. Ob dies aber einem beschleunigten Klimawandel geschuldet ist, der die Regulationsmechanismen überfordert, oder aber einem unzureichenden Computerprogramm, vermögen die Wissenschaftler nicht zu sagen. (dl)
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