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Kompaktlexikon der Biologie: Cellulose

Cellulose, Zellulose, ein unverzweigtes pflanzliches Polysaccharid mit der Summenformel (C6H10O5)n, das aus β-1,4-glycosidisch verbundenen Glucoseeinheiten besteht ( vgl. Abb. ). C. bildet neben Hemicellulosen und Pektinen den Hauptbestandteil der Gerüstsubstanzen pflanzlicher Zellwände und des Mantels der Manteltiere (Tunicata). In der pflanzlichen Zellwand ist die C. in Mikrofibrillen angeordnet, in denen die Celluloseketten parallel verlaufen und durch Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Ketten stabilisiert werden. Die Biosynthese von C. geschieht durch schrittweisen Anbau von Glucoseresten aus UDP-Glucose. Der biologische Abbau wird durch Cellulasen katalysiert.

Die im Pflanzenreich weit verbreitete C. ist mengenmäßig der bedeutendste Naturstoff. Laubbäume und Nadelbäume bestehen zu etwa 50 % aus C. jährlich werden durch Pflanzen etwa 10 Billionen Tonnen C. synthetisiert. Der in Form von C. gebundene Kohlenstoff der Pflanzen entspricht etwa 50 % des in der gesamten Erdatmosphäre als Kohlenstoffdioxid (CO2) gebundenen Kohlenstoffs. C. hat große technische und wirtschaftliche Bedeutung. Baumwolle, Jute (Corchorus), Flachs (Lein) und Hanf sind fast reine Cellulose. Technisch wird C. vorwiegend aus Holz oder Stroh gewonnen und kommt als Zellstoff in den Handel, der von der Papier- und Textilindustrie verbraucht wird. In der Biochemie finden reine C. und chemisch modifizierte C. Verwendung als Adsorbens bei chromatographischen Trennverfahren (Sondertext Methoden: Trennverfahren).



Cellulose

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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