Kompaktlexikon der Biologie: Endocytose
Endocytose, die Aufnahme von festen (Phagocytose) und flüssigen bzw. gelösten (Pinocytose) Substanzen in eukaryotische Zellen, bei der sich die Plasmamembran einstülpt und so genannte Endocytosevesikel abgeschnürt werden, die sich im Cytoplasma frei bewegen können. Ursprünglich diente die E. vor allem der unspezifischen Nahrungsaufnahme von Einzellern. Diese einfache E. lässt sich heute bei Amöben und Ciliaten beobachten. Die Endocytosevesikel verschmelzen mit primären Lysosomen zu sekundären Lysosomen, in denen der Abbau der aufgenommenen Nahrung erfolgt. Durch Exocytose erfolgt die Abgabe der unverdauten Bestandteile (Residualkörper). Bei höheren Zellen, die überwiegend die rezeptorvermittelte Endocytose durchführen, verschmelzen Endocytosevesikel miteinander und mit so genannten Endosomen, die als „Sortierstationen“ fungieren und später mit Lysosomen fusionieren.
Bei der E. kann der Membranumsatz beträchtlich sein, wenn ständig Vesikel abgeschnürt werden. Makrophagen sind in der Lage, pro Minute über 100 Endocytosevesikel zu produzieren, was bei einem Durchmesser von 200 nm dazu führt, dass alle 30 min die gesamte Plasmamembran umgesetzt wird. (Exocytose)
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