Kompaktlexikon der Biologie: Escherischia coli
Escherischia coli, Kurzbez. E. coli oder Coli, die wichtigste Art der Gatt. Escherichia aus der Fam. Enterobacteriaceae. Es sind gerade Stäbchen, einzeln oder in Paaren zusammenhängend, ( vgl. Abb. ) unbeweglich oder beweglich mit peritricher Begeißelung. Die Zellwand ist bei vielen Stämmen verdickt (Mikrokapsel) oder noch von einer Kapsel aus Polysacchariden umhüllt. Viele Typen enthalten Fimbrien und/oder (Sex-)Pili.
E.c. ist der molekularbiologisch und -genetisch am besten untersuchte Mikroorganismus. Bis 1997 wurde das Genom des Bakteriums komplett sequenziert. Es besteht aus etwa 4,6 Mio. Basenpaaren (ca. 4300 Gene). Außerdem kann die Zelle noch eine Reihe von Plasmiden enthalten.
Der Stoffwechsel ist aerob (Sauerstoffatmung) oder fakultativ anaerob (Nitratatmung, Fumaratatmung, Gärung). Glucose und andere Zucker werden in gemischter Säuregärung abgebaut.
E.c. kommt normalerweise im Darm (Darmflora) von Warmblütern vor. Außerhalb des Darms kann E.c. Eiterungen und Entzündungen (Entzündungsreaktion) bei Mensch und Tieren verursachen. Bestimmte Stämme sind Erreger schwerer Durchfallerkrankungen (Enteritis, Diarrhoe). Für die Durchfallsymptome sind Enterotoxine verantwortlich. E.c. lässt sich auch im Boden und Wasser nachweisen und dient als Indikator für Verunreinigungen mit Fäkalien (Colititer).
Escherichia coli: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Escherichia coli. Rechts daneben elektronenmikroskopische Aufnahme von Escherichia coli kurz vor der Teilung. Zu erkennen ist die über die gesamte Zelloberfläche verteilte (peritriche) Begeißelung. Die kurzen Anhängsel (Pili) dienen dem Zellkontakt bei der Konjugation der Bakterien
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