Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Euglenophyta

Euglenophyta, Schönaugengeißler, Abt. der Algen mit über 800 Arten. Es sind Einzeller der monadalen Organisationsstufe, die unter bestimmten Bedingungen auch in kapsale Stadien übergehen können. In zoologischen Systemen werden die E. als Ord. Euglenoidina geführt bzw. nach phylogenetischer Systematik den Euglenata zugerechnet. In einer kanalartigen Einsenkung des Apikalpols entspringen ein oder zwei Geißeln, eine längere und eine sehr kurze. Die grün gefärbten Chloroplasten enthalten Chlorophylla und b, jedoch auch ein sonst im Pflanzenreich unbekanntes Xanthophyll. Die E. ernähren sich fototroph (Fototrophie), heterotroph (Heterotrophie) und phagotroph. Die Vermehrung erfolgt durch Längsteilung. Die meisten Arten leben im Süßwasser. Euglena-Arten kommen hauptsächlich in nährstoffreichen, stehenden Gewässern vor, Phacus-Arten in nährstoffarmen Gewässern. Colacium ist mit Hilfe eines Gallertstiels an frei schwimmenden Kleinorganismen festgehaftet.

Die Arten der Gatt. Euglena (Augentierchen) sind lang gestreckte Einzeller, z.B. Euglena spirogyra, und besitzen am Apikal- oder Geißelpol einen Schlund (Ampulle, Geißelsäckchen), aus dem eine lange Schwimmgeißel austritt ( vgl. Abb. ). Im Inneren liegt noch ein kurzer Geißelast. Ferner befindet sich hier das orangerote Stigma (irreführend als Augenfleck bezeichnet), das dem teilweisen Abdecken einer lichtempfindlichen Struktur (Fotorezeptor) an der Basis der Schwimmgeißel dient. E. ist in der Lage, sich zum einfallenden Licht gezielt hin (positive Fototaxis) oder weg zu bewegen (negative Fototaxis).



Euglenophyta:1Euglena gracilis (600x), 2 Vorderende von Euglena gracilis (1000x), 3Colacium mucronatum (500x), 4Phacus triqueter (600x). c Chloroplast, g1 Bewegungsgeißel, g2 zweite Geißel, gs Geißelanschwellung (Fotorezeptor), k Zellkern, p freies Paramylum, py Pyrenoid mit Paramylumhülle, s Augenfleck, st Gallertstiel, v kontraktile Vakuolen

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.