Kompaktlexikon der Biologie: Glykoside
Glykoside, Derivate der Monosaccharide, die durch Kondensationsreaktionen der glykosidischen Hydroxygruppe mit alkoholischen oder phenolischen Hydroxygruppen (O-Glykoside), Thiolen (S-Glykoside) oder Aminogruppen (N-Glykoside, darunter die Nucleoside) entstehen und die chemisch als Acetale bzw. Thio- oder Aminoacetale angesehen werden können.
Die Nucleoside sind als Bestandteile der Nucleinsäuren und bestimmter Coenzyme in allen Organismen verbreitet. Zu den G. des tierischen Organismus gehören die Glykolipide, Glykoproteine und Proteoglykane sowie Glucuronide. Zahlreiche Antibiotika liegen als G. vor, z.B. die Aminoglykosidantibiotika (u.a. Streptomycin), die Macrolidantibiotika und die Nucleosidantimetabolite. Die meisten G. kommen jedoch als sekundäre Naturstoffe in Pflanzen vor, z.B. die Herzglykoside (herzwirksame G. als G. von Cardenoliden und Bufadienoliden), die Saponine und G. von Steroidalkaloiden, G. von Flavonoiden, Phenolgycoside sowie die relativ weit verbreiteten cyanogenen Glykoside.
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