Kompaktlexikon der Biologie: Lichtsammelkomplex
Lichtsammelkomplex, Lichtsammelfalle, light harvesting complex, Abk. LHC, die Reaktionszentren der Fotosysteme umgebende Pigment-Protein-Komplexe, in denen die absorbierte Lichtenergie über eine Abfolge von verschiedenen Pigmenten (Carotinoide → Chlorophyll b → Chlorophyll a) an diese weitergeleitet werden. Die Anzahl der in den L. enthaltenen Chlorophyllmoleküle kann zwischen wenigen Hundert und mehreren Tausend betragen. Der Energietransfer ist möglich, weil deren Absorptionsmaxima immer weiter in den Rotbereich verschoben sind. Die L. der Fotosysteme unterscheiden sich voneinander in ihrer Pigmentzusammensetzung. Die Chlorophyllmoleküle der L. sind mit den Chlorophyll a/b-bindenden Proteinen (Abk. LHC-Proteine) assoziiert, wobei die korrespondierenden Gene für LHC-Proteine des Fotosystems I mit Lhca und die des Fotosystems II als Lhcb bezeichnet werden ( vgl. Abb. ). Interessanterweise sind sie im Nucleus lokalisiert und ihre Expression wird durch die innere Uhr gesteuert (Biorhythmik). Anhand der circadianen Rhythmen der Lhc-Transkriptoszillationen wurde erstmals bei Pflanzen gezeigt, dass deren innere Uhr auch Prozesse auf der Ebene der Genexpression kontrolliert. Die Promotoren dieser Gene waren zudem hilfreich, um mit Hilfe des Reportergens Luciferase Arabidopsis-Mutanten mit veränderter Rhythmik zu isolieren.
Lichtsammelkomplex: Organisation der LHC-Proteine der Fotosysteme I und II. Sie sind teilweise als Monomere, teilweise als Trimere um die Reaktionszentren angeordnet. Die Bezeichnung der einzelnen Bestandteile bezieht sich auf die für die Proteine codierenden Gene
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