Kompaktlexikon der Biologie: Phytohormone
Phytohormone, Pflanzenhormone, Pflanzenwuchsstoffe, die in Anlehnung an die bei Tieren vorkommenden Signalstoffe Hormone genannt werden. Es handelt sich um Gruppen von pflanzlichen Verbindungen, welche die Entwicklung von Pflanzen von der Keimung bis hin zum Abwurf von Blättern und der Samenreife beeinflussen. Die P. interagieren mit spezifischen Rezeptoren und induzieren Signaltransduktionsketten, die vielfältige Entwicklungsprozesse (z.B. Blattwachstum, Blütenbildung, Abscission) kontrollieren. Als chemische Botenstoffe werden sie von einem Teil der Pflanze in einen anderen Teil transportiert. Im Unterschied zu tierischen Hormonen, die sich durch eine hohe Spezifität der Wirkung und Zielgewebe auszeichnen und bei denen der Syntheseort i.d.R. nicht direkt am Wirkort liegt, sind P. an der Kontrolle mehrerer Entwicklungsprozesse beteiligt. Nachdem man lange Zeit lediglich die fünf Gruppen von chemischen Verbindungen (Abscisinsäure, Auxine, Cytokinine, Ethylen und Gibberelline) als P. angesehen hatte, sind inzwischen bei weiteren Substanzen für P. typische Wirkweisen nachgewiesen worden. Zu ihnen zählen die Brassinosteroide, die Jasmonsäure, die Salicylsäure sowie das Peptid Systemin. Die Mechanismen der P.-Wirkung wurde durch Bioassays und mit Hilfe von zahlreichen natürlichen und künstlich erzeugten Mutanten untersucht.
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